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Kommentar Hagen Eichler über die AfD und die Pegida: Der Preis des Wegsehens

15.12.2014, 01:28

Bei Sachsen-Anhalts AfD hatte sich einiger Frust angesammelt: Skandale, persönliche Streitereien, wechselseitige Strafanzeigen. Für politische Initiativen blieb kaum noch Kraft. Mehr als zehn Stunden redete sich die Parteibasis am Sonnabend in Biere ihren Frust von der Seele. Immer wieder ging es um anonyme E-Mails und Beleidigungen. Deutlich wurde dabei: Die große Mehrheit will das nicht mehr hören. Sie will endlich Ruhe und zu einer respektablen Partei aufsteigen.

Das in Biere erzeugte Zusammengehörigkeitsgefühl hat allerdings seinen Preis. Politische Entgleisungen zu Israel oder dem angeblich von den USA inszenierten Terrorangriff vom 11. September 2001 wurden vorsichtshalber nicht angesprochen. Gleichzeitig hofft so mancher auf Stimmen-Zuwachs durch das Anbiedern an die Pegida - eine Bewegung, die ihre Fremdenfeindlichkeit nur notdürftig kaschiert. Das ist ein riskantes Spiel. Laufen die Dresdner Märsche aus dem Ruder, steht die AfD erneut blamiert da.