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Kommentar Steffen Honig zur Zinserhöhung in Russland: Rubel kaum zu retten

17.12.2014, 01:13

Den Russen rinnt das Geld durch die Finger wie in tiefsten Krisenzeiten Ende der 1990er Jahre. Selbst die Leitzinserhöhung von 17 Prozent kann den freien Fall des Rubel-Kurses kaum bremsen. Die russische Wirtschaftslage ist mehr als angespannt, vor allem wegen der empfindlichen Verluste durch billiges Erdöl.

Die Situation ist paradox: Russland, das wegen des Ukraine-Konfliktes vom Westen mit Sanktionen belegt wurde, bräuchte eigentlich Wirtschaftshilfe. Die östliche Großmacht lebt nur noch von der Substanz der Milliarden-Reserven aus den Zeiten hoher Ölpreise. Es rächt sich, dass die Wirtschaft einseitig auf Rohstoffe und Rüstungsgüter ausgerichtet ist. Ansätze des Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew, Russlands Ökonomie breiter zu fächern und Hochtechnologien zu fördern, hat Wladimir Putin gnadenlos zurückgedreht. Den Preis bezahlt zuerst das Volk, in der Konsequenz aber das gesamte autokratische System.