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Kommentar Oliver Schlicht zur Absetzung des Erfurter "Tatort": Schlüssel zum Erfolg

08.01.2015, 01:07

Nach nur zwei Folgen setzt der MDR den Erfurter "Tatort" ab. Zwei der drei Kommissar-Darsteller ergriffen die Flucht. Die Kritiken waren grottenschlecht. Sie galten nicht den Darstellern, sondern den langweiligen Storys. Da drängen sich Parallelen zum Magdeburger "Polizeiruf" auf. Die ersten drei Folgen bedienten eher schablonenhaft Vorurteile zum rechten Osten. Guter Krimi war das nicht, nur schlechtes Drehbuch. Wie lange bleiben Top-Stars wie Claudia Michelsen und Sylvester Groth da noch bei der Stange?

Fehlt dem MDR das Krimiglück? Oder werden dort einfach zu viel Entscheidungen über TV-Produktionen ausgelagert? Es scheint, als habe der MDR früher konservativer aber eigenständiger die Krimigeschicke gelenkt. Das Ergebnis waren echte Kommissar-Typen wie Peter Sodann (15 Jahre "Tatort") und Jaecki Schwarz (16 Jahre "Polizeiruf"). Der MDR hat genügend Gespür für die Seele der Drei-Länder-Region. Mehr Bereitschaft zur Eigenverantwortung könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.