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Matthias Stoffregen zur Armut: Es kommt auf Teilhabe an

20.02.2015, 01:14

Über die Frage, wer arm ist und wer nicht, wird immer wieder gestritten. Mit einem Einkommen von 892 Euro monatlich lässt es sich im Schwellenland China noch ganz gut leben. Dort liegt der Durchschnittsverdienst nur bei 320 Euro. Und nach wie vor muss niemand in Deutschland wirklich um sein Leben fürchten, im Zweifelsfall zahlt der Staat fürs Dach überm Kopf und für Lebensmittel.

Armut macht sich insofern nicht an Zahlen fest. Es geht vielmehr darum, ob Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Die jüngste Armutsstudie sollte der Politik deshalb eine Warnung sein. Wenn sie nicht etwas gegen das größer werdende Einkommensgefälle in Deutschland tut, Reiche konsequenter besteuert, Alleinerziehende, Familien und arme Rentner stärker unterstützt, dann spaltet sich die Gesellschaft noch stärker als es ohnehin schon der Fall ist. Deutschland war bislang ein Land des sozialen Ausgleichs, und das soll es auch bleiben.