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Steffen Honig zur Russland-Reise von Alexis Tsipras: Wacklige Sache

08.04.2015, 01:15

Ein warmer Empfang wird dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras in Moskau heute sicher sein. Immerhin ist es ein ranghoher Gast aus Westeuropa, der Russland seine Aufwartung macht. Schon das zählt in Zeiten, die dem Kalten Krieg verdammt ähneln. Auch damals wollten westliche Gäste im Kreml etwas. Meist waren es wirtschaftliche Begehrlichkeiten. Darin liegt die Chance der Tsipras-Visite. Es gibt Sanktionen Westeuropas gegen Russland, aber kein Embargo. So spricht wenig dagegen, wenn die Griechen für ihre sieche Wirtschaft einiges bei Präsident Wladimir Putin herausholen.

Das Risiko sind eine mögliche Abhängigkeit Athens von Moskau und die Beispielwirkung für die EU. Bisher haben die Europäer - wenn auch unter Mühen - in der Russland-Politik eine einheitliche Linie durchgezogen. Würden die Griechen komplett ausscheren, könnten sie Wackelkandidaten wie Bulgarien, Ungarn oder Tschechien mitziehen. Russland bräuchte nur zu warten, bis die Rest-EU folgt.