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Kommentar Michael Bock zum Tarifstreit zwischen Bahn und GDL: Mit brachialer Gewalt

02.05.2015, 01:27

Der für seine frisch-frechen Werbekampagnen bekannte Autovermieter Sixt hat ihn zum "Mitarbeiter des Monats" gekürt, schon wieder: den Gewerkschaftsführer Claus Weselsky. Wenn die Bahn nicht fährt, laufen die Geschäfte bei Sixt prächtig.

So könnte es noch eine Weile weitergehen. Denn Weselsky lässt erneut die Muskeln spielen. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL lehnt ein neues Tarifangebot der Bahn rüde ab und kündigt lange Streiks an. Mit Brachialgewalt will Weselsky die Interessen der GDL durchsetzen. Es drängt sich immer mehr der Eindruck auf, dass der Sachse erst Ruhe gibt, wenn seine Forderungen zu annähernd 100 Prozent erfüllt sind. Die im Tarifstreit erforderliche Kompromissbereitschaft ist nicht erkennbar. Leidtragende sind nicht zuletzt die Bahnkunden, deren Geduld überstrapaziert wird.

Weselsky treibt es auf die Spitze. Jetzt legt er sich sogar mit den "Bossen" anderer Gewerkschaften an. So gerät der Hardliner immer mehr aufs Abstellgleis.