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Jens Schmidt über Auswüchse in der Tierproduktion: Schlecht und billig

07.05.2015, 01:25

Unser täglich Schnitzel gib uns heute. Weder ist dies ein biblisches Gebot noch ein verbrieftes Grundrecht. Dennoch hat der Kundenwunsch nach Billig-Fleisch und Billig-Ei fast jenen Rang erreicht. Er ist der Agrarwirtschaft ein heiliger Befehl. Um ihn zu befolgen und am Markt zu bestehen, werden Küken vergast, Schweine mit Medikamenten vollgestopft und nebenbei multiresistente Keime gezüchtet. Gesund ist das nicht. Weder für Tier noch für Mensch. Die Deutschen werden immer dicker, immer mehr leiden an Alters-Diabetes, Schlaganfall und Fettleber. Das hat auch mit unserer Ernährung zu tun.

Wir stecken in einer Sackgasse. Eine Gemüse-Diktatur ist kein Ausweg. Gesündere Ernährung und qualitätsbewussteres Einkaufen wären aber ein Schritt. Ein erster wichtiger, ehe wir angewidert auf die böse Industrie zeigen. Ein strengeres Tierschutzgesetz brauchen wir obendrein. Deutsche Politiker sollten Mumm zeigen und vorangehen.