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Steffen Honig zu politischen Folgen des Fifa-Skandals: Rufer in der Wüste

30.05.2015, 01:27

Ein Millionenskandal rund um das globale Freizeitvergnügen Nummer 1: Beim Fifa-Desaster kann und darf die Politik nicht schweigen. Daraus aber gleich ein Thema für den G-7-Gipfel machen zu wollen, riecht nach Populismus. Will man eine UN-Mission gegen die Fifa planen oder Sepp Blatter eine Einreisesperre für Amerika und die EU verpassen? Nein, Politiker sind derzeit Rufer in der Wüste. Sie sollten Kraft sparen für die anstehende Debatte um eine Verlegung der WM - mindestens im Golfemirat Katar zu Weihnachten 2022.

Zunächst sind die Ermittler und die Finanziers des Verbandes gefordert, bei der Fifa aufzuräumen. Im Vorjahr beliefen sich die Rücklagen der Fußball-Verwalter auf sagenhafte 1,5 Milliarden Dollar. Damit könnte man den Staatshaushalt von Guinea oder Lesotho für ein Jahr bestreiten. Ihr Reichtum ist die empfindlichste Stelle der Fifa. Wenn die Sponsoren den Fußball-Funktionären die Gunst entziehen würden, hätte das mehr Wirkung als jeder politische Appell.