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Kommentar Uwe Tiedemann zum Rücktritt von Fifa-Chef Blatter: Ein Machtmensch gibt auf

03.06.2015, 01:34

Sepp Blatter verabschiedet sich mit einem Paukenschlag von der Weltfußball-Bühne. Der allmächtige Fifa-Präsident, der erst kürzlich in seine fünfte Amtszeit gegangen war, tritt urplötzlich zurück.

Warum gerade jetzt, was steckt dahinter?, fragt sich die Öffentlichkeit. Hatte der 79-Jährige nach seiner Wiederwahl doch noch voller Freude den Neuanfang ausgerufen.

Dass Blatter angesichts der jüngsten Enthüllungen und Festnahmen hochrangiger Funktionäre Einsicht zeigt, kann getrost ausgeschlossen werden. Über Jahrzehnte hat der Schweizer mit einer nie dagewesenen Arroganz und Dreistigkeit alle Skandale ausgesessen und sämtliche berechtigte Kritik an sich und dem Verband abprallen lassen.

Vielleicht befürchtete er, dass das "System Blatter" in absehbarer Zeit doch zusammenbrechen könnte. Dann lieber ein letztes Mal die große Bühne genießen und freiwillig gehen. Eine drohende Abwahl wäre für den Machtmenschen Blatter vermutlich undenkbar gewesen.