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Kommentar Lion Grote über Annegret Kramp-Karrenbauer: Eine perfide Logik

04.06.2015, 01:15

Es ist ein tiefer Blick in die Gedankenwelt einer Ministerpräsidentin. Und gleichzeitig ist es ein Zeichen, wie verzweifelt die Gegner der Homo-Ehe nach Argumenten suchen. Homosexuelle, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer, sollten schon deshalb nicht den Bund der Ehe schließen dürfen, weil dann ja auch Bruder und Schwester würden heiraten wollen. Eine perfide Logik.

Denn sie sagt eben nicht, dass sie es persönlich für unmoralisch oder mit ihrem katholischen Glauben für unvereinbar hält. Stattdessen setzt sie die gesetzlich gleichberechtigte Liebe zwischen zwei Männern oder zwei Frauen mit Inzucht gleich und warnt vor einer tabulosen Gesellschaft. Erst Homo-Ehe, dann Inzucht und später womöglich die Ehe zwischen Mensch und Tier.

Wo Sachargumente fehlen - weil es sie schlichtweg nicht gibt -, werden Emotionen geschürt und Schreckgespenster erschaffen. Für eine erfahrene Berufspolitikerin wie Annegret Kramp-Karrenbauer ist das ein Armutszeugnis.