Lion Grote über den G-7-Gipfel: Unakzeptables Verhältnis

Fast 80 Prozent der Deutschen rechnen nicht mit bedeutenden Ergebnissen des G-7-Gipfels der wichtigsten Staats- und Regierungschefs. Sie haben wahrscheinlich recht. Die Gipfel sind leider mehr Darstellung eigener Bedeutung als Impulsgeber für politische Programme. Ein Gruppenbild mit Strandkorb hier, ein netter Grillabend dort. Und jedes Land darf mal ran, um sich möglichst gut zu verkaufen.

Natürlich ist es sinnvoll und notwendig, dass Staatschefs persönlich miteinander reden und diskutieren. Doch stehen Aufwand und Ertrag in einem nicht akzeptablen Verhältnis. Mehr als 300 Millionen Euro wird der G-7-Gipfel in Elmau kosten. Geld, das für die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer nicht zur Verfügung steht. Es ist Zeit, dem Gipfel-Gigantismus entgegenzuwirken: Alle Staaten teilen sich die Kosten und die Treffen finden stets am selben gut gesicherten Ort statt. So bleibt vielleicht am Ende mehr Geld und Zeit für dringendere Anliegen.