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Hagen Eichler zum Gedenktag für Vertreibungsopfer: Angekommen, endgültig

20.06.2015, 01:15

Heute wehen die Flaggen auf halbmast. Zum ersten Mal begeht Deutschland einen bundesweiten Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Und in Berlin will der Bund ab 2018 mit einem Dokumentationszentrum an das Schicksal der Millionen Entwurzelten erinnern. So viel öffentliches Innehalten war selten - während gleichzeitig die Erlebnisgeneration von Jahr zu Jahr dahinschwindet. Eine Tragödie des 20. Jahrhunderts wird musealisiert.

Dabei trifft der erzwungene Abschied von der Heimat heute mehr Menschen als je zuvor. Mit Projekten für Flüchtlinge müht sich der Bund der Vertriebenen um den Brückenschlag. Es wäre ein ironisches Augenzwinkern der Geschichte, sollte der einst stramm nationalistische Verband nun ein zweites Leben als Lobbyist für Syrer und Eritreer beginnen. Wahrscheinlicher ist aber die Selbstauflösung in einigen Jahren. Sie wäre auch ein Symbol für eine erfolgreich abgeschlossene Integration.