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Türkei Eine Frage der Macht

24.07.2015, 17:52

Fundamentaler Schwenk der Türkei: Mit den Luftangriffen auf den Islamischen Staat und der Öffnung des Stützpunktes Icerlik für die USA ist das Land zur Kriegspartei geworden. Die zunehmenden IS-Attacken in der Türkei selbst haben Ankara keine Wahl mehr gelassen. Die Entscheidung trägt auch der Verschiebung des Machtgefüges in der Region Rechnung. Nach dem Erlahmen des Europa-Enthusiasmus war es erklärte türkische Politik, sich zur Vormacht in Nahost aufzuschwingen. Dagegen stehen die Ambitionen Ägyptens, Saudi-Arabiens und des Irans, der durch das Atomabkommen mit dem Westen der internationalen Ächtung ein Stück weit entronnen ist.

Will Ankara also ernstgenommen werden, kann es nicht auf Dauer zusehen, wie sich der Islamische Staat anschickt, mit Syrien und dem Irak zwei Nachbarländer zu zerlegen. Ein inneres Hindernis aber bleibt: die zweifelhafte Strategie in der Kurden-Frage zwischen Kooperation und Kampfeinsätzen.