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Kommentar Steffen Honig zu Türkei und Nato-Hilfe: Kein Fall für das Bündnis

27.07.2015, 17:51

Bei der Nato schrillen die Alarmglocken: Der Kampf gegen die Islamischen Staat könnte von der Freiwilligkeit innerhalb der US-geführten Allianzen zur Pflicht für alle Mitglieder werden. So jedenfalls wünscht sich das die Türkei, die für heute die Nato-Außenminister zusammengetrommelt hat. Ankara will sich damit Rückendeckung für die eigenen Militäroperationen holen, am liebsten durch die Ausrufung des Bündnisfalls.

Diese Zuspitzung will die Bundesregierung zu Recht verhindern. Voraussetzung dafür, das schärfste Nato-Instrument auspacken zu können, wäre ein massiver Angriff auf die Türkei, nicht einzelne Terror-Attacken von Extremisten . Zudem würde der vorbehaltlose Bündniseinsatz die bisherige Unterstützung Deutschlands für die kurdischen Peschmerga konterkarieren. Das türkische Militär mag zwar gegen den IS vorgehen, doch gleichzeitig sollen die PKK und deren Ableger vernichtet werden. Genau dies könnte die Gewalt in der Osttürkei eskalieren lassen. Was dann droht, ist ein Bürgerkrieg und kein Fall für die Nato.