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Öhmi setzt auf mehrere Service-Standbeine / Kooperation mit Anlagenbauer CPM Sket angestrebt "Man muss sich immer wieder neu erfinden"

27.12.2013, 01:05

Magdeburg (kat) l Nach dem Generationswechsel an der Unternehmensspitze zu Jahresbeginn 2013 hat die Öhmi AG Magdeburg ihr kontinuierliches Wachstum auf unterschiedlichen Standbeinen erfolgreich fortgesetzt. Rund sieben Millionen Euro erwirtschaftete Eigenleistung - 2012 waren es sechs Millionen Euro - werden in der Bilanz stehen.

Wie Unternehmensgründer Peter Transfeld hält auch sein Sohn und Vorstandsnachfolger Carsten Transfeld ständig Ausschau nach Erfolg versprechenden neuen Geschäftsfeldern: "Man muss sich immer wieder einmal neu erfinden."

Mit der traditionellen Ausrichtung auf Ölpflanzen allein könne sich das mittelständische Familienunternehmen nicht weiterentwickeln. Und so definiert sich die Öhmi-Gruppe heute als ein "Dienstleister", der mit seinen fünf Töchtern "Service aus einer Hand für Qualität und Sicherheit, Umwelt und Gesundheit bietet", sagt Carsten Transfeld: "Da wollen wir hin."

Als Beispiel nennt er die Öhmi-Service, Dienstleister rund um die Immobilie mit 60 Prozent Wachstum in 2013. "Die Öhmi-Service räumt nicht einfach Schnee weg, sondern die Mitarbeiter sorgen dafür, dass sich in einer alternden Gesellschaft die Menschen sicher aus dem Haus bewegen können."

Zur Sicherheit innerhalb der Häuser trägt eine weitere Öhmi-Tochter bei. Die Öhmi-Analytik hat im Jahr 2013 bei rund 300 Kunden aus der Wohnungswirtschaft und von öffentlichen Einrichtungen rund 15000 Legionellentests im Trinkwasser durchgeführt. Damit hat der Laborbetrieb einen neuen Kundenkreis gewonnen, der bisher nicht zu den typischen Auftraggebern gehört hat.

Zugleich wurde das klassische Geschäftsfeld Lebensmittelanalytik ausgebaut. Ein großes Handelsunternehmen hat Öhmi-Analytik zu seinem Hauptlabor befördert, dafür haben die Magdeburger auch IT-technisch nachgerüstet und in weitere Gerätetechnik investiert.

Bei rund 20 Prozent Wachstum in 2013 konnte die umsatzstärkste Öhmi-Tochter ihren Personalbestand weiter erhöhen. Die vollen Auftragsbücher bedeuten für die inzwischen 45 Labormitarbeiter erstmals ein Weihnachten und einen Jahreswechsel ohne Betriebsferien.

Türöffner für Märkte in Südosteuropa

Das Service-Paket, das die Gruppe bietet, komplettiert Öhmi-EuroCert mit seinen "Gütesiegeln". Auch der akkreditierte Zertifizierer hat sich in diesem Jahr branchenbreiter aufgestellt, unter anderem in den Bereichen Energiemanagement, betriebliches Gesundheitsmanagement und Weiterbildung. Sein internationales Geschäft wird unterstützt von der Auslandstochter Öhmi-Bulgaria, die bulgarische Unternehmen fit macht für ein Qualitätsmanagement nach internationalen Standards. Zugleich ist sie ein "Türöffner" für die Öhmi-Gruppe auf den südosteuropäischen Märkten.

Von einem einstigen Kerngeschäft, dem Engineering von Anlagen zur Pflanzenölverarbeitung, hatte sich Öhmi nach mehrjährigem Misserfolg im vergangenen Jahr getrennt. Jetzt ist der neue Vorstand dabei, diese Kompetenz wiederzubeleben: mit After Sales Service (Wartungsleistungen) für Anlagen, die mit zum Teil eigenen Patentlösungen weltweit gebaut worden sind. Für neue Anlagenprojekte strebt die Öhmi-Innovation eine Partnerschaft mit dem renommierten Anlagenbauer CPM Sket an.

Im neuen Jahr wird die Öhmi-Service einen eigenen Betriebshof beziehen. Wie sämtliche Investitionen wird auch diese ausschließlich aus unternehmenseigenem Kapital finanziert. Mit seiner vorsichtigen Finanzierungsstrategie will das Familienunternehmen seine Verantwortung als Arbeitgeber für rund 120 Beschäftigte wahrnehmen.