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Vorbeugemaßnahmen gefordert Bauernverband warnt vor der Schweinepest

Noch ist die Afrikanische Schweinepest weit entfernt - in Litauen. Doch
deutsche Landwirte nehmen die Krankheit sehr ernst. Bricht sie auf
deutschen Bauernhöfen aus, müssten die Tiere getötet werden.

03.02.2014, 01:31

Berlin (dpa) l Der Deutsche Bauernverband hat die Landwirte aufgerufen, ihre Betriebe vor der tödlichen Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu schützen. "Massiv verstärkte Vorbeugungsmaßnahmen sind das Gebot der Stunde, mögliche Übertragungswege müssen unterbunden werden", sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken. So dürften nur unbedingt notwendige Besucher wie Tierärzte in die Ställe. Auch bei Fahrten zwischen den Betrieben sollten sich die Bauern auf das Nötigste beschränken.

Die schwere Viruserkrankung hat nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit vor wenigen Tagen erstmals die EU erreicht. In zwei Regionen Litauens wurde die gefährliche Tierseuche festgestellt, die neben Hausschweinen auch Wildschweine befällt. Für Menschen und andere Haus- und Wildtiere sei sie ungefährlich, betont das Institut.

Ein Viertel aller Schweinefleischexporte gehen nach Russland

"Wirtschaftlich sind die Folgen nicht nur für die betroffenen Betriebe, sondern für alle Schweinehalter verheerend", warnte Krüsken. Handelspartner nähmen auch einzelne Fälle zum Anlass, kein Fleisch mehr aus den betroffenen Ländern zu kaufen. Die EU-Kommission hatte am Freitag Russland aufgefordert, das wegen der Seuche verhängte Importverbot für Schweinefleisch aus der EU aufzuheben.

Vorläufig eher indirekte Auswirkungen auf deutsche Landwirte sieht Experte Matthias Quaing von der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Allenfalls am sinkenden Export nach Russland dürften deutsche Bauern die Schweinepest spüren. Etwa ein Viertel der Schweinefleischexporte aus der EU gehen nach Russland - das sind im Jahr 750.000 Tonnen Fleisch.

"Jeder Landwirt weiß: Wenn die Krankheit ausbricht, hilft nichts anderes, als dass der ganze Viehbestand getötet wird", meinte Quaing. "Da es keinen Impfstoff für die Afrikanische Schweinepest gibt, ist die Situation besonders schwierig und Vorbeugung so wichtig", betonte Krüsken. Das Loeffler-Institut nennt neben Transportfahrzeugen besonders das Verfüttern von Speiseabfällen als Infektionsquelle.