"Hasseröder" trennt sich von Dumping-Firma
Von Tom Koch
Wernigerode l Die "Hasseröder Brauerei" hat sich von der Leiharbeitsfirma "M G", der Groß Munzer GbR aus Chemnitz, getrennt. Damit reagiert der weltgrößte Braukonzern AB-InBev, dem der Produktionsbetrieb in Wernigerode gehört, auf Missstände in der dortigen Flaschensortierung, erklärte Firmensprecher Oliver Bartelt gestern der Volksstimme.
Die "M G" hat rund 30ungarische Frauen und Männer als Flaschensortierer für die Brauerei aus Wernigerode beschäftigt, ihnen jedoch nur einen Dumpinglohn von 6,50Euro gezahlt, falls sie 180Bierkästen pro Stunde sortieren. Anderenfalls, so kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), drohe Lohnabzug.
Laut Bartelt habe AB-InBev mit der Vogt-Gruppe eine Zusatzvereinbarung geschlossen, die deren weitere Zusammenarbeit mit "M G" für "Hasse- röder" ausschließe. Zudem soll den Ungarn eine Übernahme durch die Vogt-Gruppe angeboten werden.
NGG-Gewerkschafter Manfred Tessmann bezeichnete es auf Volksstimme-Nachfrage als "löblich", dass sich "Hasseröder" von "M G" getrennt habe. Zugleich äußerte er die Sorge, dass die Dortmunder Vogt-Gruppe im Umgang mit den Ungarn "genauso dubios" handele.