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3500 Mitarbeiter sollen bis 2018 gehen Barmer GEK streicht Personal und Filialen

Weniger Mitarbeiter und Beratungsstellen - trotzdem besserer Service.
Dieses Kunststück will die Barmer GEK schaffen. Doch es gibt erste
Mahnungen: Wer Vor-Ort-Beratung will, müsse sie auch weiter bekommen.

25.02.2014, 01:21

Berlin (dpa) l Die mitgliederstärkste Krankenkasse Barmer GEK will 3500 Stellen streichen und die Zahl ihrer Niederlassungen in Deutschland halbieren. Das kündigte ihr Vorstandschef Christoph Straub an. Noch rund 400 Geschäftsstellen werde es geben, aber mehr Service am Telefon und im Internet. Angesichts wachsenden Finanzdrucks in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sollen 250 bis 300 Millionen Euro pro Jahr gespart werden. Damit will die Kasse künftige Zusatzbeiträge für ihre 6,7 Millionen zahlenden Mitglieder in Grenzen halten.

Bislang hat die Versicherung 16.900 Mitarbeiter. Damit würde fast jeder fünfte Arbeitsplatz mittelfristig dem Rotstift zum Opfer fallen. Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" soll der Abbau bis 2018 erfolgen - sozialverträglich, wie die Kasse betonte. In der ARD vermied Straub aber die Antwort auf die Frage nach betriebsbedingten Kündigungen. "Es ist kein Sparprogramm", sagte der Kassen-Chef. Auch mehr Qualität beim Service sei das Ziel.

"Unsere Analysen zeigen, dass immer mehr Versicherte ihre Anliegen am Telefon oder im Web erledigen und weniger in die Geschäftsstellen kommen", erläuterte Straub. Auch künftig werde die Kasse vor Ort erreichbar sein. Mobile Geschäftsstellen würden eingerichtet. Die Barmer GEK ist die Krankenkasse mit den meisten zahlenden Mitgliedern. Gemessen an ihren 8,6 Millionen Versicherten ist sie allerdings nur noch die zweitgrößte Kasse Deutschlands. Zu den Versicherten zählen neben den zahlenden Mitgliedern auch mitversicherte Familienangehörige. Die Techniker Krankenkasse (TK) hatte sie in dieser Kategorie im Januar überholt.

2012 hatte die Barmer GEK einen Überschuss von 493 Millionen Euro. 2013 dürfte bei einem Haushalt von 28,2 Milliarden Euro laut FAZ ein Plus von 91 Millionen Euro übrig bleiben.

Auch bei anderen Kassen gibt es interne Reformen. Ein Sprecher der DAK-Gesundheit sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Vereinfacht gesagt haben wir seit 2010 jährlich rund 1.000 Mitarbeiterkapazitäten abgebaut." Derzeit sind es dort gut 11.000 Mitarbeiter. Die Zahl der Service-Zentren soll von 671 in diesem Jahr auf 574 sinken. Mehr Beratung gebe es mittels Telefon und Mail. Auch die Techniker Krankenkasse hatte bereits vor Jahren begonnen, ihre Zentren zu spezialisieren.