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Schon gut 220 Linien in Deutschland Fernbusmarkt erwartet weiter großes Wachstum

Die Zahl der Fernbuslinien in Deutschland ist kräftig gestiegen. Ein
Jahr nach der Marktöffnung gab es zum Jahresende 2013 schon 221
Verbindungen - das sind 157 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

27.02.2014, 01:17

Berlin (dpa) l Das Angebot an Fernbussen in Deutschland ist im ersten Jahr der Marktöffnung kräftig gewachsen. Das Liniennetz vergrößerte sich auf nunmehr 221 Verbindungen, wie das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch nach Daten vom Jahresende 2013 mitteilte.

Für 17 weitere Linien liegen aktuell Genehmigungsanträge von Busanbietern vor. Vor der weitgehenden Freigabe des Marktes zum 1. Januar 2013 hatte es erst 86 innerdeutsche Fernbusrouten gegeben. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sprach von einer Erfolgsgeschichte und einem "gewaltigen Fortschritt für Reisende und Busunternehmen".

Der Markt für nationale Fernbuslinien war nach jahrzehntelangen Beschränkungen zum Schutz der Bahn Anfang des vergangenen Jahres weitgehend liberalisiert worden. Beantragen müssen Busunternehmer die Linien aber noch immer. Die Haltestellen müssen zudem mindestens 50 Kilometer voneinander entfernt liegen. Das soll verhindern, dass Fernbusse Routen im öffentlich mitfinanzierten Nahverkehr ansteuern.

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) sieht 2014 als "Jahr der Entscheidung" für das Potenzial des Marktes. "Am Ende werden wir wissen, wie groß der gesamte Fernbusmarkt ist", sagte Präsident Wolfgang Steinbrück. Er mahnte die Branche zugleich, nicht in Goldgräberstimmung zu verfallen. Mit dem wachsenden Liniennetz ist auch die Zahl der Fahrgäste stark gestiegen.

Im vergangenen Jahr fuhren laut Statistischem Bundesamt drei Millionen Reisende im Linienfernverkehr mit Bussen. Das waren knapp 20 Prozent mehr als 2012. Neugegründete Firmen wurden in der Statistik teils noch nicht berücksichtigt. Mit den Fernzügen der Bahn fuhren im vergangenen Jahr 131 Millionen Passagiere. Dobrindt sagte, von den neuen Mobilitätsangeboten profitierten große Teile der Bevölkerung. "Der Wettbewerb um die Reiseangebote in Deutschland ist um ein Verkehrsmittel reicher." Viele Menschen nutzten Fernbusse als Alternative zum Auto. Zahlreiche Busse hätten auch drahtlose Internetzugänge für die Passagiere.

Laut kürzlich veröffentlichten Daten des Branchenverbands bdo konkurrieren inzwischen knapp 40 Fernlinienbetreiber miteinander. Marktführer gemessen an den angebotenen Fahrplankilometern ist demnach MeinFernbus mit einem Anteil von 39,7 Prozent.