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Lufthansa streicht fast 600 Flüge Flughäfen rüsten sich für große Streikwelle

Der Nahverkehr steht vielerorts still, Kitas bleiben geschlossen und an
den Flughäfen droht am Donnerstag Chaos. Warnstreiks im öffentlichen
Dienst schränken die Bürger ein.

27.03.2014, 01:22

Frankfurt/Berlin (dpa) l Warnstreiks im öffentlichen Dienst machen Reisenden, Pendlern und Eltern das Leben schwer. Wegen des geplanten Verdi-Ausstandes an sieben deutschen Flughäfen müssen sich Reisende am heutigen Donnerstag auf massive Behinderungen einrichten. Allein die Lufthansa streicht fast 600 Flüge und damit nahezu jede dritte geplante Verbindung. Vor allem innerdeutsche und europäische Flüge sind betroffen. Am Mittwoch behinderten Ausstände den öffentlichen Nahverkehr. Ein Schwerpunkt war Nordrhein-Westfalen.

Der vorläufige Höhepunkt der Warnstreikwelle wird für diesen Donnerstag erwartet. Die Gewerkschaft Verdi plant neben weiteren Ausständen im Nahverkehr, in Kitas und bei der Müllabfuhr Warnstreiks an den Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Stuttgart und Hannover. Schwerpunkt der Ausstände des Flughafenpersonals ist das größte deutsche Drehkreuz in Frankfurt, wo vom frühen Morgen bis 14.30 Uhr gestreikt werden soll. Eine von der Gewerkschaft nicht bezifferte Zahl von Mitarbeitern der Flughafenbetreiber arbeitet noch nach den Tarifbedingungen des öffentlichen Dienstes.

Die Warnstreiks sorgten bereits im Vorfeld für heftige Kritik der Luftverkehrsbranche. "Flughäfen werden immer mehr zum öffentlichkeitswirksamen Schauplatz für Tarifauseinandersetzungen. Was früher eine absolute Ausnahme war, darf nicht zur Regel werden", erklärte Ralph Beisel vom Flughafenverband ADV in Berlin.

Die Airlines forderten ihre Fluggäste auf, sich auf der jeweiligen Website über den Status ihrer Flüge zu informieren. Für innerdeutsche Lufthansa-Tickets ist ein Umtausch in Bahnfahrkarten möglich. Umbuchungen sämtlicher abgesagter Flüge seien zudem kostenfrei möglich.

Verdi will mit den Aktionen Druck vor der dritten Tarifverhandlungsrunde ab dem kommenden Montag in Potsdam machen. In der zweiten Runde hatte es zwar eine Annäherung in einzelnen Punkten, aber insgesamt keinen Durchbruch gegeben.

Die Gewerkschaften fordern, dass die Einkommen der 2,1 Millionen Angestellten im Bund und in den Kommunen um einen Betrag von 100 Euro und dann zusätzlich um weitere 3,5 Prozent steigen. Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt.