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Umweltfreundliche Industrieprodukte Klimaschutz für Sachsen-Anhalts Firmen profitabel

Mehr als zwei Milliarden Euro erwirtschaftet die Industrie in
Sachsen-Anhalt mittlerweile mit umweltfreundlichen Gütern. Beim
Einsparen von Energie in der Produktion haben viele Firmen aber noch
Nachholbedarf.

21.05.2014, 01:18

Magdeburg l Ob Filter oder stromsparende Produktionsanlagen - Sachsen-Anhalts Unternehmen verkaufen immer mehr energieeffiziente, umweltfreundliche Güter. Das belegt eine Studie der NordLB. "Klimaschutz und Energieeffizienz sind verstärkt in das Bewusstsein von Entscheidungsträgern gelangt", erklärt Hinrich Holm, Vorstandsmitglied der Bank, in Magdeburg. In Sachsen-Anhalt erziele die Wirtschaft mit Umweltschutzgütern mittlerweile einen Umsatz von 2,75 Milliarden Euro.

Bundesweit ist der Markt für solche Güter zwischen 2006 und 2011 von 8,7 auf 45 Milliarden Euro gewachsen, das entspricht einer Steigerung von jährlich 39 Prozent. Laut Studie hat auch die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt davon profitiert, mit ihrer Umsatzentwicklung liegt sie im Ländervergleich im Mittelfeld.

Energieverbrauch im Land überdurchschnittlich hoch

NordLB-Vorstand Holm geht davon aus, dass die hiesige Industrie ihre Position auf dem Markt für Klimaschutzgüter weiter ausbauen kann. Schon jetzt hätten die Firmen in diesem Segment einen Anteil von 4,2 Prozent, ihr Anteil an den gesamten deutschen Industrieumsätzen liege hingegen nur bei 2,4 Prozent.

Auch wenn immer mehr Firmen in Sachsen-Anhalt ihr Geld mit umweltfreundlichen Gütern verdienen, gibt es für die hiesige Wirtschaft laut Studie trotzdem noch viel zu tun. So verbraucht die Industrie vergleichsweise viel Energie. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt lag der Verbrauch in Sachsen-Anhalt um 47 Prozent höher als in Deutschland insgesamt. Im Jahr 2000 betrug dieser Abstand lediglich 33 Prozent.

Mehr Investitionen als im Bundesdurchschnitt

Als Gründe für den hohen Energieverbrauch führt die Erhebung an, dass es in Sachsen-Anhalt besonders viele Firmen im Bereich Chemie, Metall und Maschinenbau gibt, dort der Verbrauch traditionell höher ist. Auch die langfristig positive Wirtschaftsentwicklung und die damit einhergehende Ansiedelung von Firmen hätten den Verbrauch in die Höhe schnellen lassen.

Positiv bewertet die NordLB-Studie die Investitionsfreudigkeit der Industrie in Sachsen-Anhalt. 3,3 Prozent der Umsätze investieren die Betriebe in ihre Wettbewerbsfähigkeit, bundesweit sind es nur 3,1 Prozent. Vergleichsweise weniger geben die Unternehmen jedoch für eigene Klimaschutz- und Energiesparmaßnahmen aus. Mit 0,11 Prozent fällt der durchschnittliche Anteil am Umsatz geringer aus als im Bund mit 0,13 Prozent.

NordLB rechnet mit 1,7 Prozent Wachstum

NordLB-Wirtschaftsexperte Eberhard Brezski betont, dass Investitionen insbesondere in Energieeffizienz aber wichtig sind, um angesichts steigender Energiepreise wettbewerbsfähig zu bleiben. "Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in diese Bereiche hängt häufig von der konjunkturellen Entwicklung ab", so Brezski. Da die Zeichen derzeit auf Wachstum stünden, sei auch mit mehr Investitionen in Energieeffizienz zu rechnen.

Für das Jahr 2014 erwartet die NordLB für Sachsen-Anhalt ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent, für den Bund prognostiziert sie gut zwei Prozent. "Insgesamt folgt die Entwicklung der Wirtschaft Sachsen-Anhalts im Wesentlichen dem deutschen Verlauf", so Brezski.