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Heute ist Sachsen-Anhalt-Tag auf der Grünen Woche Ernährungsbranche erwartet Böhmer zur Schlemmertour

Von Bettina Koch 24.01.2011, 04:31

Seit Freitag schieben sich auf der Internationalen Grünen Woche die Besuchermassen durch die Berliner Messehallen. Auch in der Sachsen-Anhalt-Halle herrscht Gedränge. Heute Nachmittag wird es noch ärger, denn es ist Sachsen-Anhalt-Tag, zum letzten Mal mit Wolfgang Böhmer (CDU) als Ministerpräsident.

Berlin. Böhmer und Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) können sich heute das Mittagessen sparen, denn am Nachmittag erwartet sie eine anspruchsvolle Schlemmertour durch die Sachsen-Anhalt-Halle und zum Sachsen-Anhalt-Stand in der Bund-Länder-Halle. Und dann ist noch ein "Abstecher nach Russland" geplant, wo sich Krasnodar präsentiert, eine Region, die Böhmer seit dem Besuch mit einer Wirtschaftsdelegation im vergangenen Jahr so richtig ins Herz geschlossen hat. Mit einem Gegenbesuch in der vergangenen Woche in Sachsen-Anhalt sind die Kontakte weiter vertieft worden.

Michael Wiecker, Inhaber des Cafés Wiecker am Markt in Wernigerode, hat für den Ländertag wieder eine Sachsen-Anhalt-Torte mitgebracht, die Böhmer anschneiden darf. Städte, Flüsse und die ausstellenden Unternehmen der Ernährungswirtschaft sind darauf mit ihren Logos zu sehen. Ansonsten präsentiert sich Wiecker auf der Messe nicht süß, sondern deftig: Es gibt frisches Brot und Krustenbraten sowie Stullen mit Bärlauchschmalz und Harzer Käse. "Wir verbacken zwei Tonnen Mehl auf der Grünen Woche, die Messebesucher nehmen sich auch gern abends das ofenfrische Brot mit nach Hause", so Wieckers Erfahrung. Und damit hat er auf der Messe weit größeren Erfolg als mit handgemachter Schokolade und teuren Trüffelpralinen.

Süßes gibt es ohnehin reichlich auf der Grünen Woche. Die Halloren Schokoladenfabrik aus Halle beispielsweise stellt auf der Messe neben dem Klassiker, der Original Halloren-Kugel Sahne-Cacao, und ihren Pralinen und Trüffeln die neueste Kreation vor – Pralinen mit dem Namen "Nouett": In einer Hülle aus edler Vollmilchschokolade steckt zart-schmelzender Sahne-Nougat in Verbindung mit Haselnuss-Nougat.

Die Argenta Schokoladenmanufaktur Weißenfels schickt dem Berliner Publikum einen besonderen Gruß. In der Kreation "Typisch Berlin" gibt es Currywurst mit Pommes, Berliner Boulette, Berliner Weiße mit Schuss und den Berliner als süße Miniaturen.

Bei der Wikana Keks und Nahrungsmittel GmbH sind nach wie vor die Othello-Kekse, der Butter-Keks und der Hansa-Keks die Renner. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich aber auch die Produkte aus fairem Handel unter der Marke Quinoa und die Bioprodukte, wie Denis Lehmann am Wikana-Stand berichtet. In diesen Marktnischen hat das Wittenberger Unternehmen weiteres Wachstumspotenzial für sich entdeckt. Als Neuentwicklung wird auf der Messe der Quinoa Kakaokeks mit Schokotropfen vorgestellt. Im vergangenen Jahr konnte Wikana die Jahresproduktion auf 4500 Tonnen und den Umsatz auf 13 Millionen Euro steigern.

Wenn Böhmer und Aeikens nach süßen und deftigen Happen bei ihrem Rundgang Verdauungshilfen benötigen, kann Abtshof Magdeburg mit der grünen Kultspirituose Absinth 66 helfen, die gibt es ab sofort auch in der Ein-Liter-Flasche. Alternativ gibt es bei Drinks & Food aus Zahna Calidao Rum Dream, eine Mischung mit Jamaika-Rum und Sahne.

Ein bisschen Platz müssen sich die Politiker aber noch für den Besuch in Halle 20 in ihren Mägen lassen. Da gibt es BördeKäse aus Vahldorf, Tangermünder Nährstangen, Brot vom Landbäcker, Baumkuchen aus Salzwedel und Harzer Wurstspezialitäten. BördeKäse Vahldorf ist das 21. Mal in Halle 20 dabei. Geschäftsführer Hans-Peter Dietrich sieht die Bund-Länder-Schau in Gefahr, seit dem Aus der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) steht die Finanzierung der Halle auf wackligen Füßen. "Das Saarland, Hamburg und Schleswig-Holstein sind schon nicht mehr hier", so Dietrich. "Stirbt die Schau, findet die Grüne Woche in Zukunft ohne uns statt, wir ziehen nicht um", so Dietrich. Laut Landwirtschaftsminister Aeikens gibt es Gespräche mit dem Ziel, den Fortbestand der Bundesländerpräsentation zu sichern.