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Enercon startet gemeinsam mit den Städtischen Werken Magdeburg das Projekt "E 126" Das größte Windrad der Welt nun auch offiziell in Betrieb

Von Oliver Schlicht 28.01.2011, 05:33

In Magdeburg ging gestern die leistungsstärkste Windenergieanlage der Welt offiziell mit einem feierlichen Knopfdruck in Betrieb. Im November 2010 hatte der Anlagenbauer Enercon den knapp 200 Meter hohen Windkraftturm vom Typ "E 126" auf seinem Firmengelände in Rothensee errichtet. Die Anlage wird von Enercon und den Städtischen Werken Magdeburg (SWM) gemeinsam betrieben.

Magdeburg. Der Probebetrieb der "E 126" lief schon seit Dezember 2010, gestern wurde die Stromerzeugung mit dem riesigen Windrad auch offiziell gestartet. Im Industriegebiet Rothensee direkt an der Autobahn A 2 wird damit gleich in mehrfacher Hinsicht Neuland betreten. So soll über ein Projekt namens "Greenport" zukünftig der benachbarte Binnenhafen der Stadt komplett mit Ökostrom über die SWM versorgt werden. Enercon und SWM betreiben die Anlage in einer gemeinsamen Gesellschaft.

"Das ist ein wichtiger Tag für die SWM", sagte deren Geschäftsführer, Helmut Herdt. Die SWM könne nun ihren Kunden Ökostrom aus der Region anbieten. "Und wir können gemeinsam untersuchen, wie sich verschiedene Anlagenzustände auf die Netzsituationen auswirken." Mit der Anbindung der SWM an das Mittel- und Hochstromnetz und in einer Region mit hohem Einspeisungsanteil an Windkraftenergie ergeben sich gute Bedingungen für technische Untersuchungen.

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) nannte die Inbetriebnahme eine Stadtwerbung für den Klimaschutz. Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Pleye machte in seiner Ansprache auf die steigende Bedeutung von Repowering-Projekten aufmerksam. Gemeint ist damit das Ersetzen von älteren Windkraftanlagen durch leistungsstärkere neue Windkrafttürme wie die "E 126".

Mit einer Gesamthöhe von knapp 200 Metern ist die "E 126" von Enercon die bislang größte Windkraftanlage weltweit. Die Turmhöhe beträgt 135 Meter. Der Rotordurchmesser umfasst 127 Meter. Imposant sind auch die Ausmaße des Fundamentes. Der Durchmesser beträgt 30 Meter, die Höhe etwa vier Meter. Um dem riesigen Windkraftrad Standfestigkeit zu geben, wurden 120 Tonnen Bewehrungsstahl im Fundament verbaut.

Bis November war die "E 112"-Anlage von Enercon, die unter anderem bei Egeln im Salzlandkreis steht, der höchste Windkraftturm in Sachsen-Anhalt. Er ist etwa 18 Meter kleiner als die "E 126".

Enercon baut ihre höchste Anlage bereits seit 2008. Die ersten Anlagen erzielten eine Leistung von sechs Megawatt. Modifiziert wurde die Leistungskraft der Turbine. So wurde zum Beispiel die Luftkühlung des Generators verbessert. Die Rothenseer Anlage gilt heute mit 7,5 Megawatt als eine der bislang leistungsstärksten "E 126"-Anlagen.