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Elektronik-Messe Ifa Sprechende Geräte und Riesenfernseher

Sie gilt in der Branche als "Schaufenster für das Weihnachtsgeschäft". Auf der Ifa in Berlin zeigt die Unterhaltungselektronik wieder ihre Highlights. Viele Neuheiten sind vom Boom der Smartphones und Tablets getrieben.

27.08.2014, 01:21

Berlin (dpa) l Die lange erfolgsverwöhnte Branche der Verbraucherelektronik steuert auf ihr jährliches Großereignis zu. Anfang September zeigen die Hersteller auf der Branchenmesse Ifa in Berlin wieder ihre brandaktuellen Neuheiten. Zuletzt waren die Wachstumskurven in manchen Bereichen deutlich abgeflacht. Vor allem die Nachfrage nach neuen Flachbildfernsehern stagnierte. Doch die Branche zeigt sich optimistisch. Der Siegeszug der Smartphones bringt frischen Wind in die Verbraucherelektronik. Und Smartphone-Anwendungen zur Steuerung von Haushalts- und Unterhaltungstechnik treiben die Innovation an. Apps werden zum Jungbrunnen für die inzwischen 90-jährige Funkausstellung Ifa.

"Die Ifa ist in diesem Jahr größer denn je", sagt Hans-Joachim Kamp, Vorstandsmitglied des Branchenverbands gfu. Die Messe sei bereits ausgebucht. Neu hinzugekommen sei der City Cube als zusätzliche Ausstellungsfläche. Samsung zeigt dort erstmals die gesamte Bandbreite seiner Produkte vom Kühlschrank bis zum Flachbildfernseher unter einem Dach. Haushaltsgeräte nehmen inzwischen rund 30 Prozent der Fläche auf der Messe ein, Bauknecht ist das erste Mal dabei.

Auch in diesem Jahr bringen die großen Hersteller ihre neuesten TV-Geräte mit. Ein großes Highlight werden Flachbildfernseher mit mehr als 100 Zoll Diagonale und gestochen scharfem Bild mit Ultra-HD-Auflösung sowie gebogenem Display sein. Die südkoreanischen Rivalen Samsung und LG werden in Berlin ihre Flaggschiffe zeigen, die Film-Genuss in Kinoqualität bringen sollen.

Zu Jahresbeginn war der Absatz von Fernsehgeräten in Deutschland abgeflaut. Zudem sanken die Preise, so dass der Umsatz um spürbare 7,3 Prozent schrumpfte. Das zweite Quartal mit dem traditionellen Geschäftstreiber Fußball-WM lässt die Zahlen zur Jahresmitte wieder versöhnlicher aussehen. Im gesamten ersten Halbjahr wurden mit 3,95 Millionen Fernsehern 8,6 Prozent mehr Geräte verkauft.

"Die Zukunft ist smart, und wir sind mittendrin", bringt es Hans Wienands, Deutschland-Chef von Samsung und Vorstandsvorsitzender des Fachverbands ZVEI, auf den Punkt. Das "Smart Home" sei das nächste große Ding. "Wenn wir die Nutzer dort abholen, wo sie sind, werden wir erfolgreich sein." Der Lebensstil sei bereits digital, die digitale Infrastruktur sei vorhanden. "Jetzt müssen wir nur noch alles intelligent vernetzen." Dabei dürfe die Branche die Nutzer aber nicht mit komplexen Lösungen überfordern, sondern im Alltag abholen.

Damit Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Fernseher auch untereinander wirklich kommunizieren können, müssen Standards her. Erste Schritte würden derzeit von den großen Playern der Branche erarbeitet, sagt gfu-Aufsichtsratsmitglied Kamp. "Das `connected home` ist die Zukunft. Wer den Standard dafür macht, der wird gewinnen."