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Dax profitiert von US-Geldpolitik

20.09.2014, 01:06

Nach neuen Rekordständen an der Wall Street und den höchsten Nikkei-Ständen seit fast sieben Jahren präsentierten sich zum Wochenausklang auch in Europa die Kurse fester. Was viele Analysten erst bei einer möglichen Jahresendrallye erwartet hatten, ist jetzt bereits Realität: Der Dax übersprang die Marke von 9800 Punkten und nimmt längst wieder Anlauf Richtung Fünfstelligkeit.

Zum neuen Optimismus haben die Niederlage der Unabhängigkeitsbefürworter in Schottland sowie die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen gesorgt. Yellen hatte verkündet, trotz der konjunkturellen Erholung in den USA die Leitzinsen noch für eine beträchtliche Zeit auf niedrigem Niveau zu halten. Das war Wasser auf die Mühlen von Aktionären, die sich naturgemäß über eine hohe Liquidität freuen. Wie sinnvoll die Geldpolitik der Fed ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Die ju¨ngsten Daten deuten auf ein US-Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal von annualisiert drei Prozent hin. So präsentierte sich zum Beispiel der Einzelhandel im Juli und August bereits mit steigenden Umsätzen, die Umfragen unter Einkaufsmanagern und Verbrauchern weisen ebenfalls nach oben. Einzig am Arbeitsmarkt flachte der Stellenaufbau im August ab. Nicht wenige Analysten warten gespannt, wann auch für Fed-Chefin Yellen der richtige Zeitpunkt für eine Zinserhöhung kommt.

Steigerung um acht Prozent pro Jahr

Mit Blick auf die starke Erholung lassen bereits die ersten Analysten wieder verlauten, dass im Dax erst einmal das Ende der Fahnenstange erreicht sein könnte. Das ist natürlich Unsinn, denn am Punktestand lässt sich nicht ablesen, wie hoch die Chancen auf weitere Kursgewinne sind oder wie wahrscheinlich Verluste sind. Den langfristig orientierten Anleger dürften kurzfristige Schwankungen ohnehin nicht beschäftigen: Seit seiner Einführung 1988 ist der Dax im Schnitt um acht Prozent pro Jahr gestiegen - und das trotz mehrfacher Rezessionen und vieler Krisen. Entwickelt er sich in Zukunft auch nur halb so gut, steht er in zehn Jahren bei 14500 Punkten. Behalten die Börsen ihren bisherigen Takt bei, sind mehr als 21000 Punkte bis 2024 drin.