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Pestizide EU-Richtlinien zu sperrig bei Forstschädlingen

21.10.2014, 01:16

Magdeburg (dpa) l Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) will sich für ein schnelleres Genehmigungsverfahren beim Einsatz von Insektiziden in den Wäldern Sachsen-Anhalts einsetzen. Das kündigte sein Referatsleiter für Forst- und Holzwirtschaft, Eberhard Reckleben, am Montag in Magdeburg an.

"Die EU-Richtlinien zum Besprühen aus der Luft sind sperrig und langwierig. So ist es nicht möglich, den Wald schnell vor einer Schädlingsplage zu schützen", sagte Reckleben bei der Präsentation der Ergebnisse der Bundeswaldinventur. Es bestehe die Gefahr des massiven Schädlingsbefalls.

Reckleben sagte, bei der Europäischen Union (EU) gebe es die Befürchtung, dass es der Umwelt schaden könne, wenn Wälder per Hubschrauber und möglicherweise nicht gezielt besprüht werden. Mit der heutigen Technik sei das gezielte Besprühen jedoch möglich.

"Die Bundeswaldinventur hat gezeigt, dass es noch Nachholbedarf bei den Mischwäldern gibt", sagte Staatssekretärin Anne-Marie Keding. "Mischwald wäre jedoch robuster gegenüber Schädlingen." Fast 70 Prozent der Wälder in Sachsen-Anhalt seien entweder reine Laub- oder reine Nadelwälder.

Keding zieht insgesamt aus den Ergebnissen der Bundeswaldinventur eine positive Bilanz. "Sachsen-Anhalt hat hinter Schleswig-Holstein den zweitgrößten prozentualen Waldzuwachs aller Flächenländer", sagte sie. 8400 Hek- tar Wald seien in den letzten zehn Jahren dazugekommen. Auch der Laubholzanteil liege nur noch knapp unter Bundesdurchschnitt und der Holzvorrat habe um 14 Prozent zugenommen.