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100 neue Jobs Mini-Boom in der IT-Wirtschaft

Zahlreiche IT-Dienstleister haben sich in den vergangen Jahren in der Region um die Landeshauptstadt Magdeburg angesiedelt. Die Firmen setzen auf die gut ausgebildeten Absolventen der Hochschulen. Doch die jungen Techniker sind begehrt - deutschlandweit.

20.11.2014, 01:10

Magdeburg l Der IT-Dienstleister Crafting IT sucht in Magdeburg nach klugen Köpfen. Rund 100 Arbeitsplätze will das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren in der Landeshauptstadt schaffen. Die Büros im Wissenschaftshafen sind für die künftigen Spezialisten bereits angemietet. Bisher stehen bei der neuen Firma allerdings erst sieben Mitarbeiter auf dem Lohnzettel. Denn qualifizierte Fachkräfte im IT-Bereich sind rar und begehrt.

Crafting-IT-Geschäftsführer Klaus Baumgärtner ist dennoch sicher, dass er das nötige Personal finden wird: "Wir haben durch die vielen Hochschulen in der Region einen guten Pool an qualifiziertem Nachwuchs." In den vergangenen Jahren haben viele gut ausgebildete IT-Fachleute den Weg in den Westen gesucht. "Dort gab es die attraktiveren Arbeitgeber", sagt der 45-Jährige. Die zurückliegenden Ansiedlungen von namhaften Unternehmen aus dem IT-Bereich in der Region sollen die jungen Kräfte aber nun in Sachsen-Anhalt halten.

IT-Firmen in Sachsen-Anhalt beschäftigen 13.700 Menschen

Erst im Sommer hat die Telekom-Tochter T-Systems ein großes Rechenzentrum in Biere (Salzlandkreis) eröffnet. Im vergangenen Jahr gab der US-Konzern IBM bekannt, 300 Jobs in Magdeburg schaffen zu wollen. In der Elbestadt und der Region hat sich ein Netzwerk von IT-Unternehmen herausgebildet.

Im Umkreis der Landeshauptstadt arbeiten rund 4000 Menschen für IT-Dienstleister. Landesweit sind etwa 13.700 Beschäftigte in weit über 500 Unternehmen tätig. 1,6 Milliarden Euro Umsatz wurden 2013 erwirtschaftet. Die Hardware- und Softwarefirmen profitieren davon, dass immer mehr Prozesse in Industrie und Handel über Computer abgewickelt werden.

"Wir sind bezüglich der IT-Strukturen in unserem Land über das hinaus, was man ein kleines Pflänzchen nennt", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Mittwoch bei der Vorstellung der Neuansiedlung von Crafting IT. Die vielen Unternehmen werden auf die Fachkräfte im IT-Bereich eine Sogwirkung entfalten, erklärte Haseloff. "Das ist eine innovative Branche mit modernen Jobs, die junge Leute ansprechen", so der Regierungschef. Die Landeshauptstadt habe sich als attraktiver Wirtschaftsstandort für IT-Unternehmen etabliert, findet ihr Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD).

Zeichen für Studenten und Hochschulen

Der IT-Bereich hat Wachtumspotenzial in Sachsen-Anhalt, meint Joachim Weimann, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Magdeburg. "Das ist eine Zukunftsbranche. Es ist richtig, auf diese Unternehmen zu setzen", so Weimann. Für die Hochschulen und Studenten im Land seien die neuen IT-Firmen ein wichtiges Zeichen, aber auch Bestätigung der eigenen Arbeiten. "Diese Unternehmen kommen nur in die Region, weil sie hier auch gut ausgebildete Fachkräfte rekrutieren können", erklärt Weimann.

IT-Crafting sucht in Magdeburg Softwareentwickler, Administratoren und Datenbankexperten. "In zwei Jahren wollen wir unsere Büros voll besetzt haben", sagt Geschäftsführer Baumgärtner. Neben Magdeburg war übrigens auch Halle Mitbewerber als Standort für das neue Unternehmen. Die Mannheimer entschieden sich für die Landeshauptstadt. Vor allem wegen der guten Verkehrsanbindung, sagt Baumgärtner.