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Commerzbank-Studie Magdeburger Firmen wollen Märkte online erschließen

17.12.2014, 01:13

Magdeburg l Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende im Norden Sachsen-Anhalts wollen ihre Produkte und Dienstleistungen künftig stärker über das Internet verkaufen. Das geht aus einer Umfrage der Commerzbank hervor, die am Dienstag in Magdeburg vorgestellt wurde. Demnach wollen 50 Prozent der Befragten künftig in ihre IT-Technik investieren, bundesweit haben das nur 38 Prozent vor.

"Die Unternehmer wissen um die Chancen, die das Internet bietet, und wollen ihre Geschäfte auch über die Landesgrenzen hinaus stärker ausdehnen", sagte Thomas Heller, Leiter des Geschäftskundenbereichs. Bislang wickeln 30 Prozent der befragten Firmen ihre Geschäfte über das Internet ab, 57 Prozent nutzen das Netz kaum.

Vergleichsweise hohen Investitionsbedarf haben die Unternehmen auch im Bereich Produktionstechnik. Laut Studie wollen hier 27 Prozent der Befragten investieren, bundesweit sind es nur 19 Prozent. Bei der Finanzierung ihrer Investitionen nehmen Firmen nur selten Kredite auf. 49 Prozent ihrer Ausgaben finanzieren sie aus dem laufenden Geschäft heraus, nur 15 Prozent läuft über Kredite, obwohl diese durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) günstig zu haben sind. "Viele Unternehmer sind da sehr konservativ eingestellt", erklärte Thomas Heller. Die geringe Kreditquote sei in jedem Fall nicht mit einer Kreditklemme zu begründen. "Wer einen Kredit möchte, bekommt ihn auch", so Heller.

Unternehmen blicken zuversichtlich ins neue Jahr

Laut Umfrage bekommen in Sachsen-Anhalt 93 Prozent der Unternehmen ihre angefragten Kredite von den Banken auch genehmigt, lediglich sieben Prozent erhalten eine Absage.

Die Unternehmen wurden auch zur ihrer gesamtwirtschaftlichen Lage befragt. Bei ihnen herrscht grundsätzlich eine zuversichtliche Stimmung. 84 Prozent der Befragten im Norden Sachsen-Anhalts verzeichneten im ersten Halbjahr 2014 eine positive oder zumindest stabile Entwicklung ihrer Geschäfte. Lediglich 17 Prozent gaben an, dass sich ihr Geschäft verschlechtert habe. Ähnlich fielen die Umfragewerte auch bei der Entwicklung der Auftragslage aus.

Als größte Probleme werden von den Unternehmen der wachsende Fachkräftemangel und fehlende Nachfolgeregelungen für Firmeninhaber angesehen. Der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs wird mittlerweile von 29 Prozent der Befragten beklagt, bundesweit stellt er nur für 22 Prozent der Unternehmen ein Problem dar. "Viele junge Leute, die in Sachsen-Anhalt studieren, zieht es nach wie vor in West-Bundesländer, weil sie dort bis zu 40 Prozent mehr verdienen können", erläutert Thomas Heller. Ein landesspezifisches Problem sind auch die Nachfolgeregelungen. "In Sachsen-Anhalt gibt es viele kleine Betriebe. Die Inhaber haben oft Schwierigkeiten, geeignete Nachfolger zu finden."

Für die Umfrage hatte die Commerzbank das Meinungsforschungsinstitut Ipsos beauftragt. Es befragte bundesweit 1812 Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende mit einem Umsatz von bis zu 2,5 Millionen Euro. Meinung