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Livebilder per Webcam aus dem Schweinestall ins Internet Transparenzoffensive der Bauern

14.01.2015, 01:11

Zemmin (dpa) l Die ersten Schweine in Mecklenburg-Vorpommern sind seit Dienstag online. Der Schweinemastbetrieb Kühling GbR Zemmin bei Jarmen (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat eine Stall-Webcam in Betrieb genommen. 24 Stunden am Tag werden Bilder per Livestream aus einer Tierbucht mit Mastschweinen ins Internet übertragen. "Wir wollen jedermann transparent zeigen, wie wir unsere Tiere halten", sagte Bauernverbandspräsident Rainer Tietböhl.

Nach einem Beschluss des Deutschen Bauernverbandes (DBV) soll in jedem Bundesland eine Webcam zeigen, wie Schweine oder Geflügel gehalten werden. Einblick nehmen können Interessierte auf der Internetseite des Landesbauernverbandes www.bauernverband-mv.de. Stall-Webcams gibt es bereits in Schleswig-Holstein und Bayern.

Moderne Schweineställe sind aus seuchenhygienischen Gründen geschlossene Systeme und für Betriebsfremde nicht zugänglich, sagte Tietböhl. Viele Menschen wüssten daher nicht, wie es in einem modernen Stall aussieht und welche Vorteile er habe.

Mit dem Betrieb der Landwirte Michael und Andreas Kühling wurde laut Bauernverband ein für das Land repräsentativer Hof für die Webcam ausgewählt. Dort werden konventionell 5500 Mastschweine und 650 Sauen gehalten. Die Brüder wirtschaften Michael Kühling zufolge mit zwölf Mitarbeitern, auf 900 Hektar wird Futter angebaut. Trotz angestrebter Kreislaufwirtschaft müsse Futter, vor allem Eiweißfutter, zugekauft werden.

Die Brüder Kühling kündigten an, sich an der Initiative Tierwohl des Bauernverbandes und des Lebensmittel- einzelhandels beteiligen zu wollen. Laut Bauernverband sind alle Schweinehalter im Land aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Derzeit sind die Schweinepreise Michael Kühling zufolge sehr gering. Für ein Mastschwein seien keine 130 Euro mehr zu erzielen. Das bedeute, dass der Bauer bei jedem Schwein 30 Euro zusetze.