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Energiewende Haseloff attackiert Bayern wegen Stromtrassen

26.02.2015, 01:22

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat Bayern zum Einlenken im Streit um den Bau neuer Stromtrassen aufgefordert. "Wir brauchen jetzt ein klares Bekenntnis", sagte Haseloff am Mittwoch dem Sender MDR Info. "Es kann nicht sein, dass wir eine Vereinbarung, die wir vor Jahren getroffen haben zur Energiewende und auch zum Bundesnetzplan, dass wir diese Vereinbarung nicht umsetzen und ständig infrage stellen." Ein Kompromiss-Angebot sei, schon existierende Trassen aufzurüsten.

In der Nacht zu Mittwoch hatte die Berliner Koalitionsrunde beim zentralen schwarz-roten Energiewende-Projekt keine Einigung erzielt. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) wehrt sich gegen zwei geplante "Stromautobahnen" nach Bayern, von denen eine in Sachsen-Anhalt beginnt. Eine Entscheidung zum Ausbau der umstrittenen Stromtrassen soll laut Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erst im Juni fallen.

Sachsen-Anhalts Linksfraktionschef Wulf Gallert sagte, zunächst sei ein Nachweis notwendig, dass die Stromtrassen wirklich benötigt würden für den Transport erneuerbarer Energie. Eigentlich müsse Bayern selbst ein großes Interesse haben, preiswerten Strom aus dem Norden zu bekommen. Wenn es keine Trassen gebe, werde der Strom im Norden Deutschlands eben billiger werden als im Süden. Dies sei dann ein Standortvorteil für die Industrie in Ländern wie Sachsen-Anhalt.

Auch Grünen-Fraktionschefin Claudia Dalbert sagte, man müsse genau untersuchen, welche zusätzlichen Stromtrassen benötigt würden. Nur für den Transport von Energiespitzen etwa bei Windkraft machten neue Trassen keinen Sinn.