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Wohnungsmarkt Sachsen-Anhalt hat die höchste Leerstandsquote

07.07.2015, 01:00

Berlin (dpa) l Im bundesweiten Vergleich hat Sachsen-Anhalt den höchsten Anteil an leerstehenden Wohnungen. Das zeigt eine Übersicht des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der nach eigenen Angaben fast ein Drittel des Mietwohnungsmarktes vertritt. Demnach lag die Leerstandsquote 2014 in Sachsen-Anhalt bei 11,8 Prozent.

Kaum Wohnungen sind hingegen frei in westdeutschen Bundesländern und den Stadtstaaten. Berlin etwa hat laut der GdW-Statistik einen Leerstand von 1,8 Prozent.

In den Ost-Bundesländern sei die Leerstandsquote 2014 erstmals seit vielen Jahren nicht weiter zurückgegangen. Für das kommende Jahr erwarten die Wohnungsunternehmen sogar einen leichten Anstieg. "Die ostdeutschen Bundesländer stehen unmittelbar vor einer zweiten Leerstandswelle", warnte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Wenn nicht mehr Wohnungen abgerissen würden, könne sich der Leerstand bis 2030 verdreifachen. Auch in strukturschwachen Gebieten im Rest des Landes sind laut GdW aber mehr Wohnungen unbewohnt. Ende 2014 waren in den ostdeutschen Ländern insgesamt 580000 Wohnungen nicht vermietet, in westdeutschen rund 76 000.

Für die Modernisierung von Mietwohnungen gaben die Wohnungsunternehmen zuletzt weniger Geld aus. Die Investitionen seien 2014 um 1,3 Prozent gesunken. Viele Unternehmen seien verunsichert durch die Diskussion um eine Begrenzung von Mieterhöhungen nach energetischer Sanierung. Sie setzten daher mehr auf Neubau.

Zwar flossen mit rund 7,1 Milliarden Euro noch fast zwei Drittel der Investitionen in den Bestand. Der Anteil gegenüber dem Neubau aber verringerte sich zum Vorjahr erneut. Insgesamt investierten die rund 3000 beim GdW organisierten Wohnungsunternehmen rund 10,9 Milliarden Euro. Das sind 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr.