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Miete und Nebenkosten Betriebskosten bleiben stabil

Nebenkosten summieren sich bei Mietern schnell auf einige tausend Euro.
Im Moment aber können sich viele freuen. Dem Wetter sei Dank.

17.08.2015, 16:11

Berlin (dpa) l Die Heizung lief lang, die Dusche auch, dann wird auch noch der Gärtner teurer. Die Betriebskosten-Abrechnung hält oft böse Überraschungen bereit. In diesem Jahr aber können viele Mieter mit Rückzahlungen rechnen. Nach Einschätzung des Mieterbunds ist die "zweite Miete" zurückgegangen.

Warum werden Betriebskosten "zweite Miete" genannt?
Die Nebenkosten fallen zusätzlich zur regulären monatlichen Kaltmiete an. Mieter zahlen "warme Betriebskosten" etwa für Heizung und Warmwasser und "kalte Betriebskosten" unter anderem für Abwasser, Grundsteuer, Müllbeseitigung, Versicherungen oder Gartenpflege. Diese Kosten machen inzwischen einen beträchtlichen Teil der Wohnkosten aus, im Schnitt etwa ein Viertel. Bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung können sich die Nebenkosten auf mehr als 3100 Euro im Jahr summieren.

Darf der Vermieter alle anfallenden Kosten umlegen?
Nein. Was der Mieter mittragen muss, ist gesetzlich geregelt - unter anderem in der Betriebskostenverordnung. Nicht dazu gehören zum Beispiel Kosten für die Verwaltung des Gebäudes und für Reparaturen oder Instandhaltung. Streit über Betriebskostenabrechnungen beschäftigt Gerichte immer wieder. Der Mieterbund warnt: Jede zweite von jährlich Hunderttausenden überprüften Abrechnungen sei falsch.

Wie hoch sind die Betriebskosten im Schnitt?
Nach der neusten Auswertung des Deutschen Mieterbunds mussten Mieter zuletzt im Osten maximal 3,13 Euro pro Quadratmeter und Monat zahlen. Im Westen wurden maximal 3,28 Euro fällig. Die Werte können aber sehr unterschiedlich sein, da es lange nicht in allen Häusern Aufzüge, gemeinsames Kabelfernsehen, einen Gärtner, Schwimmbad oder Sauna gibt, für die Kosten umgelegt werden können. Wer in diesen Wochen Post mit der Abrechnung für 2014 bekommt, wird sich wahrscheinlich freuen können: Der Mieterbund rechnet damit, dass die Betriebskosten sinken und viele Mieter Rückzahlungen bekommen. Das liegt vor allem daran, dass der Winter 2014 recht mild war.

Warum ist das Wetter so wichtig?
Fast 70 Prozent der Nebenkosten gehen für Heizung und warmes Wasser drauf. Damit wird das Wetter zum entscheidenden Faktor. Der vergangene Winter war vergleichsweise warm, viele konnten die Heizung spät an- und früh ausschalten. Außerdem sind die Energiepreise zuletzt nach Jahren der Höhenflüge wieder gesunken. Doch das kann sich durch internationale Krisen und einen kalten Winter auch schnell wieder ändern.