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Wirtschaftsminister gibt Ausblick: In Sachsen-Anhalt wollen Firmen 2011 kräftig investieren

Von Bettina Koch 09.02.2011, 04:33

Magdeburg. "2010 war ein hervorragendes Investitionsjahr." Das sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Reiner Haseloff (CDU) gestern in Magdeburg. Im Anschluss an die Kabinettssitzung informierte er über Investitionen und Ansiedlungen.

336 Investitionen wurden demnach im vergangenen Jahr gefördert, das ist die höchste Anzahl seit 2004. Darunter waren 57 Neuansiedlungen und 120 Erweiterungsinvestitionen. Investitionen mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro sind damit auf den Weg gebracht worden, das ist der zweithöchste Wert seit 2006.

Die Gunz Warenhandels GmbH aus Österreich baut ein Logistikzentrum in Magdeburg für 17,7 Millionen Euro, es entstehen 47 Arbeitsplätze. Der Landtechnikhersteller AGCO lässt sich in Hohenmölsen nieder (17 Mio. Euro, 42 Arbeitsplätze). Das norwegische Unternehmen ITS Solar errichtet eine Fabrik in Halle (45 Mio. Euro, 92 Arbeitsplätze). Das sind die drei größten Neuansiedlungen, die im vergangenen Jahr angeschoben wurden.

Bei den Erweiterungen waren die größten Brocken Styron Deutschland in Merseburg (91 Mio. Euro), die Otto Unternehmensgruppe in Haldensleben (70 Mio. Euro) und Domo am Chemiestandort Leuna (100 Mio. Euro).

Für 2011 liegen dem Wirtschaftsministerium bereits fast 470 Förderanträge vor. "Wir gehen davon aus, dass sich das Investitionsvolumen gegenüber dem Vorjahr um mindestens 20 Prozent erhöhen wird", so Haseloff. Er rechnet mit der Schaffung von rund 4000 Arbeitsplätzen.

Noch im ersten Quartal werde es zwei große Neuansiedlungen mit einem Investitionsvolumen von jeweils 50 Millionen Euro geben, jeweils 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Über Branchen und Standorte hielt sich der Minister gestern bedeckt. Wie die Volksstimme bereits im Januar berichtet hatte, sind mehrere Projekte der Verpackungs- und Papierindustrie in der Pipeline.

Es sei richtig gewesen, in der Krise die Förderpraxis zu ändern. Antizyklisches Handeln sei erforderlich. Deshalb habe man nicht mehr den Arbeitskräfteaufwuchs zum Maßstab genommen. Das werde nun wieder geändert, kündigte Haseloff an. Ein Grund ist auch, dass bereits mehr Mittel beantragt wurden, als Geld im Fördertopf ist. Rund 300 Millionen Euro stehen zur Verfügung. "Entscheidungsreife Anträge werden jedoch noch nach der krisenbedingten Übergangsregelung abgearbeitet", so der Minister.

Seit 2006 sind laut Wirtschaftsministerium im gewerblichen Bereich mit einem Fördervolumen von 1,33 Milliarden Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe knapp 1500 Projekte unterstützt worden. Deren Investitionsvolumen summiert sich auf knapp 8 Milliarden Euro. Fast 20 000 Arbeitsplätze wurden dadurch neu geschaffen oder deren Entstehung initiiert. Weitere 66 000 Stellen konnten gesichert werden.

Wie Haseloff weiter informierte, haben sich von 2006 bis 2010 im Land 258 Unternehmen neu angesiedelt. Damit wurden Investitionen von mehr als 3 Milliarden Euro ausgelöst und 4260 Stellen geschaffen. 22 dieser Neuansiedlungen sind Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen von insgesamt 600 Millionen Euro. Rund 370 Millionen Euro sind in 200 wirtschaftsnahe Infrastrukturprojekte der Kommunen geflossen.