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Cligoo, die neue Suchmaschine für das Internet Barleber Gründer gesellen sich zu Google, Bing & Co.

Von Marco Papritz 11.02.2011, 05:29

Zwei Barleber haben mit Cligoo eine neue Suchmaschine für das Internet an den Start gebracht. Die Webseite greift auf knapp drei Millionen deutsche Internetseiten sowie vier Presseportale zurück. Cligoo ist die erste scrollfreie Suchmaschine mit einem umfangreichen Daten- und Jugendschutz.

Barleben. Seit Jahren hatte Alexander Liebing die Idee für eine deutsche Internetsuchmaschine – im Sommer setzte er sie mit seinem Geschäftspartner André Babel in die Tat um. "Wir wollen dem normalen Nutzer, wie etwa meinem Onkel, der zum Beispiel ein Hotel in Rostock sucht, eine Suchmaschine anbieten, die auch wirklich das anzeigt, was gesucht wird – eben ein Hotel in Rostock", so Liebing.

Seit Monaten arbeiten er und Babel im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) in Barleben bei Magdeburg mit Hochdruck an der Umsetzung von Cligoo. Seit kurzem kann die Seite im Internet genutzt werden. "Die Robots von Cligoo, die sogenannten Sucher, durchforsten dabei knapp drei Millionen deutsche Internetseiten nach Inhalten und pflegen sie im 14-Tage-Rhythmus in die Datenbank ein. Wir arbeiten auch mit vier großen Presseportalen zusammen. So können wir gleich neben den Suchergebnissen aktuelle Meldungen aus Presse und Wirtschaft anzeigen", fasst der Barleber zusammen.

Der Name Cligoo sei von den englischen Begriffen "Click" (anklicken) und "Go" (gehen) abgeleitet. "Das klang einfach besser als ein deutscher Name", so der studierte Wirtschaftsinformatiker.

Seit der Freischaltung steigen die Nutzerzahlen täglich. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv, sagt André Babel. Und: "Die Arbeit an Cligoo geht täglich weiter. Wir setzen auch Verbesserungsvorschläge um, die von den Nutzern der Website kommen." Dass etwa ein Autohaus nicht seine Marke auf der eigenen Homepage nennt und deswegen von der Suchmaschine nicht gefunden werden kann, dagegen sind auch die beiden 35-Jährigen machtlos. "Es ist unglaublich, mit welchen Problemen wir täglich konfrontiert werden", so Liebing.

Die Suchmaschine stehe für einen einfachen, benutzerfreundlichen Umgang: Es werden nur so viele Suchergebnisse angezeigt, wie es die Größe des Bildschirmes zulässt. "Dadurch spart man sich zeitaufwendiges Scrollen", sagt André Babel. Zudem befindet sich die Option zum Weiterblättern in unmittelbarer Sucheingabe-Nähe und trägt zur Übersicht bei.

Eine Vorreiterfunktion übernehmen die Entwickler beim Thema Datenschutz: "Wir sammeln keine Daten und speichern auch keine IP-Adressen. Wir leiten auch keine Daten an irgendjemanden weiter", stellt Alexander Liebing klar. Der Anspruch sei, www.cligoo.de die sicherste Suchmaschine anzubieten. Dazu gehöre auch der Jugendschutz. Daher bietet Cligoo Eltern einen speziellen manuellen Filter an, der jugendgefährdende Inhalte wie Pornografie, Rechtsextremismus, aber auch Suizid und Bulimie zeitgesteuert ausschließt. "Außerdem erfolgt mit dem BPJM-Modul eine Datenanbindung an die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia. Wir sind damit auf dem aktuellen Stand, welche Seiten indiziert sind", erklärt Babel.

Zum Dreifach-Schutz gehöre auch das Filtern von Brückenseiten, Seiten mit einem reinen Werbeinhalt sowie als Abo-Fallen bekannte Internetseiten. Die werden beispielsweise in den bekannten Suchmaschinen gelistet.

"Wir verstehen Cligoo aber noch nicht als Kampfansage an Google oder Bing. Unsere Suchmaschine füllt im Moment die Lücke einer einfachen, übersichtlichen und Daten schützenden Suchmaschine im Internet", stellt Alexander Liebing klar. Nach einer kurzen Überlegung: "Aber wer weiß, Größen wie Microsoft sind auch in einer Garage entstanden."