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Konzernergebnis steigt nach Verlustjahr auf 236 Millionen Euro Norddeutsche Landesbank schreibt wieder schwarze Zahlen

Von Torsten Scheer 13.04.2011, 04:29

Die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) hat das Geschäftsjahr 2010 mit einem deutlichen Gewinn abgeschlossen. Die Landesbank für Sachsen-Anhalt konnte das Konzernergebnis nach einem Minus von 138 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 236 Millionen Euro steigern. "Wir wollen den kontinuierlichen Aufwärtstrend auch in diesem Jahr fortsetzen", sagte gestern Vorstandschef Gunter Dunkel in Hannover.

Magdeburg/Hannover. Zufriedene Gesichter in der Vorstandsetage der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB): Das Kreditinstitut ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Unter dem Strich steht für das Geschäftsjahr 2010 ein Plus von 236 Millionen Euro in den Büchern. Die höhere Vorsorge vor faulen Krediten hatte die Bank ein Jahr zuvor mit minus 138 Millionen Euro in die Verlustzone rutschen lassen.

"Wir verzeichneten im vergangenen Jahr ein durchgehendes Ertragswachstum und haben damit unser Ergebnis über den Jahresverlauf kontinuierlich steigern können", sagte gestern der Vorstandsvorsitzende der Nord/LB, Gunter Dunkel, bei der Vorlage der Bilanz in Hannover. "Damit haben wird die Delle im Ergebnis mehr als ausgebügelt", fügte er hinzu.

Die Nord/LB ist auch Landesbank für Sachsen-Anhalt. Eigentümer sind neben Sachsen-Anhalt das Land Niedersachsen, der Sparkassenverband Niedersachsen, der Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern und der Sparkassenbeteiligungsverband Sachsen- Anhalt. Mit zentralen Stand- orten in Hannover, Braun- schweig und Magdeburg sowie mehr als 5000 Mitarbeitern ist die Nord/LB die führende Geschäftsbank im Norden Deutschlands.

Für die Bank tritt nach den Worten ihres Vorstandschefs die Bewältigung der Finanzkrise "mehr und mehr in den Hintergrund": "Dieser Jahresabschluss ist damit ein weiterer Schritt zurück in die Normalität", betonte Dunkel.

Das positive Ergebnis sei auch Ausdruck der Konzentration der Bank auf ihr Geschäftsmodell und die Kerngeschäftsfelder. Die Nord/LB gehört mit einer Bilanzsumme von 228,6 (2009: 238,6) Milliarden Euro mittlerweile zu den weltgrößten Finanziers von Schiffen und Flugzeugen. Zum Finanzierungsportfolio gehören außerdem Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, der Infrastruktur und im zinsbasierten Kapitalmarktgeschäft.

Durch Veräußerungen hat die Nord/LB im vergangenen Jahr rund 400 Millionen Euro gebundenes Eigenkapital freisetzen können. Dazu zählten Beteiligungsverkäufe an der Bank DnB NORD, der Berenberg Bank und der BerlinHyp. In einer ähnlichen Größenordnung könnte sich der Verkauf der Deka-Anteile auswirken, hieß es.

"Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Eigenkapitalforderungen von Basel III bereits bis 2015 umzusetzen, indem wir unsere Kapitalausstattung aus eigener Kraft stärken", sagte Dunkel weiter. Das Jahresergebnis zeige, das man auf dem "richtigen Weg" sei.

Basel III umfasst Empfehlungen des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die die Finanzwelt stabiler machen sollen. Von den Banken wird die Erhöhung der Mindesteigenkapitalanforderungen und die Einführung von Kapitalpuffern gefordert. Damit sollen die Banken im Falle einer Krise stabiler und stärker agieren können.

Über ein Kapitalstärkungsprogramm will die Nord/LB unter anderem aus weiteren Beteiligungsverkäufen, der Wandlung stiller Einlagen und Gewinnthesaurierungen bis zum Jahr 2015 rund 2,6 Milliarden Euro zusätzliches hartes Kernkapital aus eigener Kraft und ohne externe Kapitalzufuhren aufbringen.

Laut Dunkel stieg die Eigenkapitalquote der Nord/LB im vergangenen Jahr auf 11,1 (2009: 9,7) Prozent, das Eigenkapital absolut von 9,0 auf 9,6 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote ist eine Kennzahl, die das Eigen- zum Gesamtkapital ins Verhältnis setzt. Sie dient zur Beurteilung der finanziellen Stabilität und Unabhängigkeit eines Unternehmens. Mit einem größeren Eigenkapitalanteil wächst die finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit.

Für das laufende Jahr gab Dunkel einen insgesamt optimistischen Ausblick. "Wir haben die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise bewältigt, ohne externe Hilfe zu beanspruchen oder unter einem Rettungsschirm Schutz zu suchen", zog er Bilanz. Aus dem Geschäftsjahr 2010 sei die Bank deutlich gestärkt hervorgegangen. Ziel sei es, das Vorjahresergebnis zu übertreffen.