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Annett Smyrek ist Inhaberin des Sprachenzentrums UniKom Lernen und sich weiterentwickeln – ein Leben lang

16.04.2011, 04:32

Der AMU Verband selbständiger Frauen wird am 6. Mai Sachsen-Anhalts Unternehmerin des Jahres 2011 auszeichnen. Im Vorfeld stellt die Volksstimme erfolgreiche Geschäftsfrauen vor. Heute: Annett Smyrek, Inhaberin der Firma UniKom Sprachen & Seminare in Magdeburg.

Von Bettina Koch

Magdeburg. Das Leben ist kurz, heißt es. Es ist aber zu lang, um von der Berufsausbildung bis zur Rente immer nur das gleiche zu tun, findet Annett Smyrek. Lernen, studieren, sich ausprobieren undweiterentwickeln, lautet die Devise der gebürtigen Leipzigerin.

Umsonst war nichts, so das Resümee heute, da sie im zehnten Jahr dieGeschicke ihres eigenen Unternehmens UniKom – Sprachen & Seminare – in Magdeburg leitet: "Die Ausbildung zum Facharbeiter für Schreibtechnik habe ich gemacht, weil ich damals noch nicht wusste, wo es hingehen sollte", sagt sie. Blind Maschine zu schreiben und Büroorganisation sind Fähigkeiten, die ihr bis heute zugutekommen.

Auf ein Jahr Arbeit als Chefsekretärin folgte ein Studium in Altenburg. Das hat Annett Smyrek als Diplom-Ingenieurin für Verpackungstechnik abgeschlossen. Als Konstrukteurin in einemLeipziger Buchbindereimaschinenwerk setzte sie die Theorie in die Praxis um. Nach der Wende wechselte sie in eine Anwaltskanzlei in Leipzig. Die Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin erledigte sie berufsbegleitend, quasi nebenbei.

"Sprachen auf der Basis von Fachkenntnissen waren immer mein Ziel", so Smyrek. Und nachdem ihre Kanzleichefin verstorben war, nahm sie diesen Faden wieder auf. Es folgten von 1995 bis 2001 Studien an der Hochschule Magdeburg-Stendal und an der Otto-von-Guericke-Universität, die Annett Smyrek als Diplom-Fach- übersetzerin Spanisch-Russisch und mit dem Zertifikat Deutsch als Fremdsprache abschloss. Geld verdiente sie in dieser Zeit als freie Dozentin an Sprachschulen,als Übersetzerin und Rechtsanwaltsgehilfin.

"Dann habe ich mir Räume gesucht und ein Schild drangemacht" – 2001 war UniKom geboren. "Netzwerke sind wichtig, das Mitwirken in Vereinen, Präsenz auf Veranstaltungen. Viele Kunden kommen durch Mund-zu-Mund-Propaganda", erzählt die Geschäftsfrau. Das A und O in diesem Geschäft sei die persönliche Ansprache und Beratung mit der daraus resultierenden individuellen Kursge- staltung. Unverzichtbar bei der Akquise ist auch die Internetpräsenz. Die Homepage (www.unikom-md.de) bekommt gerade einen frischen Schliff.

Ohne Zertifizierungen geht bei vielen Firmenkunden nichts. UniKom ist als Bildungsträger im Qualitätsmanagement, für Business-English und für die kaufmännische Weiterbildung für Migrantenzertifiziert. Als telc- und TOEIC-Testzentrum ist UniKom Partner der Agentur für Arbeit und des Bundesamtes für Migration undFlüchtlinge. Für die externen Prüfungen zur Einbürgerung ist Smyreks Unternehmenebenfalls zertifiziert.

Im Schnitt hat das Sprachenzentrum täglich 90 bis 100 Frauen und Männer in den Kursen. Dazu kommen Firmen in Berlin, Köln und Leipzig, die die Dienste in Anspruch nehmen. "Durch die Arbeit mit Honorar-Dozenten sind wir flexibel", sagt die 44-Jährige. Angeboten werden Englisch, Russisch, Spanisch, Französisch, Griechisch, Italienisch,Chinesisch sowie Deutsch als Fremdsprache – in Intensiv- undGruppenkursen oder im Einzeltraining.

Zu etlichen Firmenkunden gibt es langjährige Beziehungen. Da werdenProjektingenieure auf Auslandseinsätze vorbereitet und Vertriebsleute für Verhandlungen fit gemacht. "Mit einem Firmenchef ohne Spanischkenntnisse haben wir die Rede auf Spanisch an die Belegschaft der mexikanischen Niederlassung trainiert", erzählt Annett Smyrek. "Die Einheimischen waren begeistert."