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"Nachfolger-Club" Sachsen-Anhalt zieht Zwischenbilanz 70 Betriebe sind übernahmereif

Von Michael Pieper 19.05.2011, 04:30

Magdeburg. Zwischen Unternehmer und Nachfolger ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, den potenziellen neuen Chef auf seine künftigen Aufgaben vorzubereiten und beide Parteien beim Übernahmeprozess zu beraten, hat sich der "Nachfolger-Club" Sachsen-Anhalt zur Aufgabe gemacht. Im Oktober 2008 gestartet, wurden bislang 50 potentielle Nachfolger beraten.

Michael Richter, Staatssekretär im Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium des Landes, und Projektleiter Sebastian Baum zogen gestern eine erste Bilanz. Von den 50 potenziellen Nachfolgern haben seit Projektbeginn zehn ein Unternehmen übernommen, fünf weitere stehen laut Baum kurz davor: "Dadurch konnten mehr als 200 Arbeitsplätze dauerhaft gesichert werden." Bis September 2012 soll der "Nachfolger-Club" in Trägerschaft des Innovationscenters Brandenburg mit 417 000 Euro aus Landesmitteln gefördert werden.

"Der Bedarf für Unternehmensnachfolgen ist da und steigt", sagte Staatssekretär Richter und verwies auf eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung. Demnach sind bis 2014 rund 6900 Unternehmen mit 66000 Beschäf- tigten übergabereif. Derzeit werden 70 Betriebe vom "Club" betreut.

Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger wird bei Unternehmern laut Achim Schaarschmidt von der Indus-trie- und Handelskammer Halle-Dessau als größtes Hemmnis bei der Nachfolge empfunden, noch vor unterschiedlichen Finanzierungsvorstellungen. Der "Nachfolger-Club" sei bei der Zusammenführung von Unternehmer und Nachfolger eine gute Ergänzung zu den bestehenden Angeboten der Handels- und Handwerkskammern sowie der Existenzgründer- Initiative ego.

"Club"-Projektleiter Sebastian Baum mahnte Unternehmer, nicht zu spät den Prozess der Unternehmensnachfolge einzuleiten, denn der Erfolg hänge auch davon ab, genügend Zeit dafür einzuplanen. Das bestätigte Holger Hobus, der vor einigen Monaten die Elamont GmbH in Bitterfeld-Wolfen übernommen hat. "Die ersten Gespräche begannen bereits 2008", so Hobus. Von dem Projekt zeigte sich Hobus überzeugt: "Man selbst kann nicht an alles denken."