1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Regionale Wirtschaft
  6. >
  7. Magdeburger Anlagenbauer CPM SKET bekommt Zugang zu neuen Märkten

Synergien unter dem Konzerndach des amerikanischen Mehrheitsgesellschafters Magdeburger Anlagenbauer CPM SKET bekommt Zugang zu neuen Märkten

Von Torsten Scheer 15.10.2011, 04:20

Der Magdeburger Anlagenbauer CIMBRIA SKET ist von seinem Mehrheitsgesellschafter, einem schwedischen Finanzinvestor, an die US-amerikanische Unternehmensgruppe CPM mit Sitz in Waterloo (US-Bundesstaat Iowa) verkauft worden.

Magdeburg l CPM SKET - unter diesem Namen wird das aus dem einstigen SKET-Ölmaschinenbau hervorgegangene Unternehmen künftig nicht nur seine angestammten Märkte in Zentral-, Osteuropa und Asien bearbeiten. Unter dem Konzerndach des neuen Eigentümers CPM bekommen die Magdeburger nunmehr auch Zugriff auf die bisher von den US-Amerikanern dominierten Absatzgebiete in Nord-, Mittel- und Südamerika. Amerikaner wie Deutsche erhoffen sich hohe Synergieeffekte bei der Bearbeitung der weltweiten Märkte.

"Wir gehen davon aus, dass unsere Anlagen in die Projekte von CPM integriert werden", sagte CPM SKET-Geschäftsführer Henning Noack der Volksstimme. Dadurch wären die Magdeburger mit einem Mal auf den für sie bisher schwachen Märkten etwa in den USA, Kanada oder Argentinien und Brasilien flächendeckend präsent.

Gleiche Synergieeffekte erhoffen sich die Amerikaner über den Zugang von CPM SKET nicht nur nach Deutschland, sondern unter anderem auch nach Russland, Bulgarien oder die Ukraine. Diese Konstellation eröffne CPM die Chance, auf dem Gebiet der Ölsaaten- und Pflanzenölverarbeitung eine führende Position auf dem Weltmarkt zu erreichen, zeigte sich Noack für die weitere Zukunft optimistisch.

CPM, mit mehr als 900 Beschäftigten weltweit führender Anbieter von Prozess- und Verfahrenstechnik sowie von Komponenten für die Tierfutter-, Ölsaaten-, Biokraftstoff- und Lebensmittelindustrie, hatte CIMBRIA SKET vor wenigen Wochen in einem geheimen Bieterverfahren von dessen Mehrheitsgesellschafter, einem schwedischen Finanzinvestor, gekauft.

Beide Unternehmen arbeiten schon länger Zeit zusammen

Die Firmenhochzeit ist keine Heirat unter Unbekannten. Bereits in der Vergangenheit hatten CIMBRIA SKET und Unternehmen des CPM-Firmenverbundes beim weltweiten Engineering und dem Verkauf von ölsaaten- und pflanzenölverarbeitenden Maschinen und Anlagen zusammengearbeitet. Die Kombination aus CPM und SKET schaffe eine "einzigartige Quelle" für komplette Anlagen zur Aufbereitung und Extraktion von Ölsaaten, für die Raffination von Pflanzenölen und die Oleochemie, kommentierte CPM-Präsident Ted Waitmann den Kauf von CIMBRIA SKET in einem Statement.

Die "einzigartige Kombination aus Produktprogramm, Engineering- und Fachkompetenz verbunden mit einer weltweiten Marktpräsenz" mache CPM "nun endgültig" zu einem global führenden Anbieter von Prozesslösungen und Ausrüstungen für diese Industrie, hieß es weiter.

CPM SKET ist auf die Planung, Konstruktion und den Bau von Ölsaaten- und Pflanzenöl-Verarbeitungsanlagen spezialisiert, die teils mehr als 2000 Tonnen Saat pro Tag verarbeiten können. Das Unternehmen mit derzeit 40 Beschäftigten arbeitet gerade den größten Auftrag der Unternehmensgeschichte ab.

Für 26 Millionen Euro lässt das Engineering-Unternehmen im Magdeburger Bio-Ölwerk einen Verarbeitungskomplex für Ölsaaten, bestehend aus Ölsaatenpressung, Lösungsmittelextraktion und Raffination errichten, in der täglich aus bis zu 2200 Tonnen Raps Öl gewonnen und verarbeitet wird.

In China bauen die Magdeburger derzeit eine der weltweit größten Anlagen zur Gewinnung von pharmazeutischem Glyzerin mit einer Verarbeitungskapazität von 400 Tonnen pro Tag. Ein ähnliches Werk entsteht gegenwärtig in Argentinien. Aktuelle Geschäftsbeziehungen gebe es bis nach Mittelasien, beispielsweise nach Turkmenistan, berichtete Noack. Immer wieder stelle man fest, dass der Traditionsname SKET bei Geschäftspartnern in Ost wie West einen nach wie vor sehr guten Klang habe. Davon könne man immer noch enorm profitieren.

"Die Auftragslage ist sehr gut", sagte Noack weiter. Für das Geschäftsjahr 2011/2012 sei das Unternehmen, das traditionell eine Exportquote von über 70 Prozent ausweist, voll ausgelastet. Der angestrebte Jahresumsatz von mehr als 30 Millionen Euro ist weitestgehend gebunden.