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Preiskampf von Edeka und AB-InBev-Braukonzern ist eskaliert – heute beginnen Auslistungen "Hasseröder" stoppt zeitweise die Abfüllanlagen

Von Tom Koch 11.05.2010, 05:18

Wernigerode/Minden. Auf den aktuellen Ärger am Verhandlungstisch folgt ein Stopp von Abfüllanlagen in der "Hasseröder"-Braustätte des internationalen Konzerns AB-InBev in Wernigerode.

Die Verhandlungen zwischen dem Lebensmittelhändler Edeka und dem Braukonzern InBev Deutschland "sind zum Erliegen gekommen", teilte Brauereisprecherin Claudia Klehr gestern auf Volksstimme-Nachfrage mit. Damit bestätigte die Bremerin eine Meldung das Branchenmagazins "Inside", wonach sich "InBev mit Deutschlands größtem Lebensmittelhändler verkracht" habe und "ab Mitte der Woche bei Edeka rausgeflogen" sei.

Klehr zufolge seien davon die Geschäfte der Edeka-Gruppen Minden-Hannover (auch in Sachsen-Anhalt tätig) und Nordbayern-Sachsen-Thüringen betroffen, außerdem Globus- und Netto-Filialen – mithin Deutschlands kompletter Osten. Weitere Details von Geschäftsbeziehungen würden grundsätzlich nicht kommentiert, lehnte die InBev-Sprecherin weitere Auskünfte ab.

Auch Edeka im nordrhein-westfälischen Minden wollte keine Einzelheiten zum Ärger mit der deutschen Abteilung des weltgrößten Braukonzerns preisgeben. Firmensprecher Andreas Laubig dementierte allerdings die "Inside"-Meldung nicht und erklärte im Volksstimme-Gespräch, Biere der Marken "Becks" und "Hasseröder" würden trotz des Verhandlungsabbruchs weiter verkauft. Ob es auch zuträfe, dass InBev-Mitarbeiter in Edeka-Geschäften ein Hausverbot hätten, dazu wollte sich Laubig ebenso wenig äußern. In einer der Volksstimme vorliegenden "Info an den Einzelhandel" teilte die Edeka mit: "Unsere Empfehlung, den AB-InBev-Außendienst nicht zu empfangen, bleibt mehr denn je bestehen!"

Als Grund für den eskalierten Streit gibt Edeka intern an, dass sämtliche Preisvorteile von AB-InBev gestrichen worden seien. Unterdessen hat das vorläufige Ende der InBev-Edeka-Verhandlungen unmittelbare Folgen in Wernigerode. Wie die Volksstimme erfuhr, wurde die bereits angekündigte Produktionsschicht am "Himmelfahrtstag" abgesagt. Weil man bei "Hasseröder" wohl kein schnelles Streitende erwartet, heißt es, die Abfüllanlagen könnten ebenfalls auch am Pfingstmontag stehen bleiben.