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Nach Wegfall der staatlichen Verschrottungsprämie Autoverkäufe im Inland sinken rapide – Export gleicht mehr als aus

05.05.2010, 05:17

Berlin (dpa). Die deutschen Autobauer leben wegen des schwächelnden Inlandsgeschäfts zusehends von boomenden Exporten. Drei von vier Autos aus heimischen Werken werden derzeit im Ausland gekauft, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) gestern in Berlin mit. In Deutschland sackte die Zahl der Pkw Neuzulassungen auch im April ab und lag bei rund 259 400. Das waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts 31,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, als die Abwrackprämie noch galt. Die Ausfuhren legten dagegen laut VDA um 58 Prozent auf 338 800 Wagen zu. Die Produktion wuchs im achten Monat in Folge auf 469 400 Pkw (plus 26 Prozent).

"Die lebhafte internationale Nachfrage nach deutschen Modellen unterstreicht die Leistungsfähigkeit dieser Industrie", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Aus dem Ausland seien inzwischen seit neun Monaten steigende Auftragseingänge zu verzeichnen, im April gab es ein Plus von 30 Prozent. Größere Impulse habe es vor allem aus China gegeben, im April hätten deutsche Marken aber auch auf dem US Pkw-Markt überdurchschnittliche Zuwächse verzeichnet.

Der deutsche Neuwagenmarkt schrumpfte von Januar bis April um ein Viertel auf 929 800 Zulassungen. Dabei verbuchten ausländische Marken laut VDA mit 39 Prozent ein größeres Minus als deutsche Hersteller mit ihren Konzernmarken, die 18 Prozent verloren. Im April hatten nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts Kleinwagen die größten Einbußen (minus 57,1 Prozent), die aber auch am stärksten von der Prämie für alte Autos profitiert hatten. Bei Sportwagen (plus 68,3 Prozent), Geländewagen (plus 6,2 Prozent) und der oberen Mittelklasse (plus 1,3 Prozent) zog der Absatz dagegen an. Unter den deutschen Herstellern hatten denn auch Porsche, BMW und Mercedes gegen den Trend Zuwächse.

Die wachsenden Exporte ließen die Inlandsproduktion der deutschen Hersteller deutlich steigen. Die Dynamik der ersten vier Monate, in denen ein Sprung von 31 Prozent auf 1,86 Millionen Wagen erzielt wurde, dürfte aber nicht im gesamten Jahr anhalten, erläuterte der VDA.