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Shopping-TV-Kanal von Finanzdienstleister " AXA Private Equity " übernommen / Quelle-Aus steht fest Magdeburger Callcenter profitiert nicht vom "HSE 24" -Verkauf

Von Oliver Schlicht 12.11.2009, 05:55

Magdeburg. Die Insolvenzverwaltung des Quelle-Konzerns hat mit dem TV-Shoppingkanal " HSE 24 " erfolgreich ein großes Tochterunternehmen der Primondo-Gruppe verkauft. Zu dieser Gruppe gehört auch die Magdeburger Communication Center GmbH, ein Callcenter mit bislang 800 Mitarbeitern. Auch die Magdeburger hoffen auf einen Weiterbestand des Unternehmens durch einen Verkauf.

Gestern wurde seitens der Insolvenzverwaltung ein Bericht der " Financial Times Deutschland " ( FTD ) bestätigt. Der Gläubigerausschuss hat dem Verkauf von " HSE 24 " an die Beteiligungsgesellschaft AXA Private Equity zugestimmt. Laut FTD sollen zwischen 150 und 200 Millionen Euro gezahlt worden sein.

" HSE 24 " bietet ein 24-Stunden-Programm. Der TV-Sender wird nahe München produziert. Mit rund 500 Mitarbeitern – unterstützt durch Call-Center zur Bestellannahme – werden täglich Verkaufssendungen live ausgestrahlt. Das Shopping-Angebot umfasst etwa 22 000 verschiedene Artikel.

Quelle-Insolvenzverwalter

Klaus Hubert Görg ging im Zusammenhang mit dem Verkauf auch auf die Callcenter des Quelle-Konzerns ein. Görg : " Wir sind in der Folge dieses Verkaufs auch Lösungen für die Callcenter ein gutes Stück näher gekommen. Die Zukunft der Callcenter ist zwingend mit den Dienstleistungen für den Shopping-Kanal verbunden. "

Eine Perspektive für das Magdeburger Callcenter lässt sich aus dem " HSE 24 " -Verkauf aber offenbar nicht ableiten. Nach Angaben von Hans-Georg Ebeling, Betriebsrat im Magdeburger Quelle-Callcenter, werden von dort aus nur im Ausnahmefall die Geschäfte des Shoppingkanals abgewickelt. " Nur wenn die HSE 24-Aufträge überlaufen, werden sie in Magdeburg betreut. " In der Regel werden die Aufträge in den ebenfalls insolventen Quelle-Callcentern Görlitz, Berlin, Cottbus und Berlin abgewickelt. Der Schwerpunkt der Arbeit in Magdeburg liegt neben der Verkaufsabwicklung von Quelle-Artikeln auch auf anspruchsvollen " Backoffice " - Aufgaben : Mail- und Geschäftspost und die Lösung von Service- und Finanzaufgaben.

Die Insolvenzverwaltung halte sich bislang bedeckt zur Zukunft des Magdeburger Centers, so Ebeling. " Am 18. November findet am Standort der Insolvenzverwaltung in Essen die Gläubigerversammlung unseres Centers statt. Wir hoffen, dass dort endlich konkrete Informationen mitgeteilt werden. " Derzeit arbeiten noch 660 von ehemals 800 Mitarbeitern im Center. Einige haben Arbeit in anderen Unternehmen gefunden. Bisher habe sich noch kein Mitbewerber gemeldet, der im größeren Umfang Mitarbeitern Angebote zur Übernahme unterbreitet.

Unterdessen steht das Aus für Quelle fest. Drei Wochen, nachdem Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg die Investorensuche abgebrochen und den Ausverkauf des Lagerbestands eingeleitet hatte, verzichteten die Quelle-Gläubiger gestern auf eine weitere Abstimmung. Ein Antrag zur Zukunft des Unternehmens wurde nicht mehr gestellt.