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Die Deiche in Lostau weichen oder sind schon instabil / Militär und zivile Helfen arbeiten Schulter an Schulter Wie Soldaten und Helfer einen Notdeich errichten

Von Arlette Krickau 10.06.2013, 03:53

Hochwasser in Lostau ist eigentlich keine Neuheit. Doch diese Ausmaße hat das 2000-Seelen-Dorf noch nicht erlebt. Ausnahmezustand seit Sonnabend. Der Krisenstab setzte sich für Lostau ein, das ohne Helfer aufgeschmissen wäre.

Lostau l Seit die Sirenen in Lostau Sonnabend um 6 Uhr gingen, ist nichts mehr wie es war. Wo vorher mit übersichtlicher Menschenanzahl eine Deicherhöhung gebaut wurde, herrscht nun ein Ausnahmezustand, mit vielen hunderten Helfern.

Sonnabendabend sollte der provisorische Deich in Lostau noch gehalten werden. Hunderte Menschen meldeten sich freiwillig. Erst nur in Gummistiefeln, später barfuß, wurden sie an den Deich gefahren. Hier bot sich ein erschreckendes Bild: Schlamm, Matsch, Pfützen, kleine Rinnsäle. Das Wasser an der Oberkante des Deiches angekommen. Die Helfer, die teilweise schon vorher fleißig geschippt hatten, packten hier noch einmal richtig an. Mit viel Einsatz versuchten sie das Stück zu stabilisieren. Dann in der Nacht die Meldung: Instabil. Aufhören und damit Lostau aufgeben, war eine Option. Doch der Krisenstab wandte dieses Schicksal nochmal ab. Der neue Plan: Ein Notdeich. Gleichzeitig die Stellung vor dem kleinen Dorf halten, das Stück des noch bestehenden Deiches mit Folie, Flies und Sandsäcken stabilisieren und immer weiter Sandsäcke befüllen.

Seit Sonnabend sind weit über 1000 freiwillige Helfer für Lostau im Einsatz gewesen. Sie schippten am Nettomarkt Sand, sie halfen die Sandsäcke auf- und abzuladen und später dann am neuen Deich. Auch dort mussten die Sandsäcke wieder abgeladen und weitergereicht werden. Nur an den schwierigen Stellen, also direkt am Deich war der Zutritt für Zivilisten seit der Nacht zu Sonntag verboten. Hier arbeiteten nur noch Bundeswehr, Männer des Deutschen Roten Kreuzes und des THW.

Es wurde rund um die Uhr gearbeitet, auch bis zum körperlichen Limit von vielen Einsatzkräften. Doch bis gestern war noch nicht sicher, ob man wirklich Herr der Lage wird, denn die Straße vor dem kleinen Dorf füllte sich zunehmend mit Wasser.

An der Straße findet die Versorgung der Einsatzkräfte statt, dort fahren die Fahrzeuge mit dem Nachschub an Material. Hier beginnen die ersten Wohnbauten.