1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Richtfest nach nur vier Wochen Arbeit

EIL

Reesen: Ensemble um 300 Jahre alte Eiche bleibt erhalten / Pfarrscheune ist erster Bauabschnitt Richtfest nach nur vier Wochen Arbeit

Von Bettina Schütze 20.08.2013, 03:13

Reesen l Mitte Juli hielt der Heimatverein Reesen den Zuwendungsbescheid des Amtes für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Stendal (ALFF) in den Händen. Jetzt konnte bereits Richtfest gefeiert werden. "Ein generationsübergreifendes Zentrum wird nun Stück für Stück mitten in dem 525 Einwohner zählenden Burger Ortsteil entstehen", so Leadermanagerin Heike Winkelmann von der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt. Der Dank von Ortsbürgermeister Otto Voigt galt vor allem den Handwerkern, "die bisher unter extremen Wetterbedingungen bei Temperaturen von bis zu 38 Grad gearbeitet haben".

Der erste Bauabschnitt umfasst die Rettung der Pfarrscheune. Heike Winkelmann: "Das Dach nebst Fenster, Fußboden und Toren wird erneuert, das Lehmfachwerk ausgebessert und eine Ausstellungsfläche geschaffen." Die Investitionskosten liegen bei rund 214 000 Euro. Gelder der Europäischen Union (EU) und des Landes mit knapp 133 000 Euro fließen mit ein. "Die Lokale Arbeitsgruppe ,Zwischen Elbe und Fiener Bruch\' nahm die Unterstützung dieses Projektes auf ihre Prioritätenliste 2013 und wird die Umsetzung bis Jahresende weiter begleiten", erklärte Heike Winkelmann. Dr. Heinz Paul, Leiter der Lokalen Aktionsgruppe, betonte die Einzigartigkeit des hier gelebten bürgerschaftlichen Engagements in Reesen.

Für die Vereine und Bürger des Ortes und der Umgebung soll die Pfarrscheune zukünftig zur Verfügung stehen, unter anderem für Versammlungen, Feste und Ausstellungen.

Die regionale Wertschätzung liegt den Initiatoren besonders am Herzen. In die Sanierung werden deshalb örtliche Handwerker einbezogen. Für die gastronomische Versorgung konnte eine Kooperation mit der örtliche Gaststätte eingegangen werden. Heike Winkelmann: "Und auch für die Landesgartenschau 2018 in Burg planen die Reesener eine aktive Teilnahme, wenn bis dahin auch das Stallgebäude saniert sowie die Außenanlagen entsprechend gestaltet worden sind."

Pfarrhof war für Generationen der Mittelpunkt des Dorfes

Mit dem Richtfest, so Otto Voigt, werden Visionen nun Realität. "Vielen von uns ist der Pfarrhof seit Jahrzehnten bekannt. Viele von uns spielten auf dem Hof oder sogar in der Scheune. Man kann es noch heute an den eingeritzten Namen erkennen", weiß der Ortsbürgermeister. Der gesamte Hof sei für Generationen der Mittelpunkt des Dorfes gewesen. Besonders die rund 300 Jahre alte Stieleiche ist ein Naturdenkmal, dass es so nicht oft gibt.

Bei der Aufbringung der Eigenmittel zeigte sich, dass alle Unternehmen aus Reesen und Burg sich zum Ort und seiner Entwicklung bekennen. Otto Voigt: "Nochmals vielen Dank für die Unterstützung." Er dankte auch den zahlreichen Helfern, die im vergangenen Jahr die Objektsicherung vorgenommen und in diesem Jahr schon mehrere hundert Quadratmeter Schalung gestrichen haben. "Das ist auch ein Beispiel, wie Reesen zusammenhält. Wenn Hilfe gebraucht wird, sind alle zur Stelle", so Otto Voigt. Die Arbeitsgruppe "Pfarrhof" um Hildegard Uden trägt einen großen Anteil am bisherigen Geschehen rund um den Pfarrhof.

Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum zeigte sich "stolz auf die Reesener. Ich habe eine große Hochachtung vor den Leuten hier im Ort". So mancher Reesener hätte sich aber auch gewünscht, dass manche Entscheidung von Ämtern schneller getroffen worden wäre. Frühzeitig im März waren die Unterlagen eingereicht worden.

Die Kirche als Eigentümerin des Pfarrhofes hat die Maßnahme erst ermöglicht. Und dass die Reesener dahinter stehen, zeigte eine Umfrage von Studentinnen der Hochschule Magdeburg/Stendal. Dabei sprachen sich 93 Prozent der Befragten für das Projekt aus.