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Dr. Ralph Focke bilanziert fünfmonatige Verantwortung des Landkreises über die Kitas KiföG: Zusammenarbeit mit Einrichtungen und freien Trägern ist "partnerschaftlich"

Von Tobias Dachenhausen 24.01.2014, 02:21

Burg/Genthin l Fast fünf Monate nach dem Inkrafttreten des neuen Kinderförderungsgesetzes (KiföG) zieht Jugendamtsleiter Dr. Ralph Focke eine erste Bilanz. "Bei der Vergabe von Plätzen musste bisher nur in Einzelfällen mit den Gemeinden, dem Jugendamt und den Eltern einvernehmlich nach Kompromisslösungen gesucht werden", blickt der Jugendamtsleiter zurück.

Mit dem Gesetz, das seit dem 1. August 2013 gilt, ist die Gewährleistungs- und Sicherstellungsverpflichtung für Tageseinrichtungen von der Gemeindeebene auf die Ebene der Landkreise übertragen worden. "Wir haben allerdings das bewährte Verfahren bei der Vergabe von Plätzen beibehalten. Der Landkreis übernimmt nur dann die Vermittlung, wenn ein Platz in der gewünschten Einrichtung nicht ohne weiteres zur Verfügung steht", erklärt Focke. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, den freien Trägern, dem Jugendamt und den Eltern bezeichnet er als "konstruktiv und partnerschaftlich".

Konkrete Zahlen zur Inanspruchnahme der Ganztagsbetreuung liegen nicht vor. "Allgemein ist einzuschätzen, dass Eltern, die vor dem 1. August für ihre Kinder eine Betreuung von fünf Stunden täglich in Anspruch nahmen, den Betreuungsanspruch auf sieben bzw. acht Stunden täglich erweitern", so Focke. Momentan kann eine zehnstündige Betreuung im Jerichower Land bis zu 192 Euro kosten. Neu seit Januar ist die sogenannte 160-Prozent-Regelung. Familien mit zwei oder mehr Kindern, die gleichzeitig in Tageseinrichtungen betreut werden, zahlen für alle Kinder nicht mehr als 160 Prozent des Beitrages für das älteste Kind. Schüler bleiben allerdings von dieser Festsetzung unberücksichtigt.

Fest steht auch, dass die Zuweisungen des Landkreises an die Gemeinden im Jahr 2014 gegenüber 2013 um eine Million Euro steigen. "Die Mehrausgaben, die sich aus den geänderten Kostenbeiträgen ab dem 1. August 2013 ergeben, sind noch nicht genau zu beziffern", erklärt der Jugendamtsleiter.

Für die Zukunft sieht Focke die Hauptaufgabe in der Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrags. Des Weiteren stehen die Weiterentwicklung der pädagogischen Konzeptionen, die Entwicklung von Qualitätsmanagementsystemen, das Gestalten der Übergänge von Kita zur Grundschule sowie die Inklusion im Fokus der Träger, der Pädagogen und der Eltern. "Eine weitere Aufgabe für 2014 stellt zudem der Abschluss der Entgelt- und Qualitätsvereinbarungen für den Betrieb von Tageseinrichtugnen zwischen den Trägern und dem Landkreis dar", blickt Focke weiter voraus.