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Ansprache zum Neujahrsempfang in der Burger Stadthalle Böhmer hofft, dass Folgen der Krise bis 2012 bewältigt sind

Von Anja Guse 13.01.2011, 05:21

Etwa 400 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie öffentlichen und sozialen Einrichtungen sind am Dienstagabend in der Burger Stadthalle zum Neujahrsempfang des Landkreises, der Stadt Burg und der Sparkasse zusammen gekommen. Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) hofft, das begonnene Erfolge 2011 fortgesetzt werden können.

Burg/Genthin. Landesvater Wolfgang Böhmer erntete durch die lockere Art seiner Ansprache nicht nur Sympathie, sondern fand zugleich klare Worte. In aller Deutlichkeit erklärte er unter anderem, "dass hier nicht der große Wohlstand ausbrechen wird", aber man künftig hoffentlich weniger von der Hilfe anderer abhängig sein werde.

Noch vor einem Jahr habe man große Sorgen gehabt. Schuld war die Wirtschaftskrise. "Doch wahr ist auch, dass es nicht so schlimm gekommen ist, wie viele befürchtet haben", so Böhmer. Zwar sei das wirtschaftliche Niveau von 2008 noch nicht wieder erreicht, "aber wir sind auf einem guten Weg und haben es bis 2012 hoffentlich geschafft", sagte er.

Als Ministerpräsident wird Böhmer dies nicht miterleben. Dieses Jahr wird eine neue Landesregierung gewählt. Der 74-jährige Böhmer stellt sich nicht zur Wahl, sondern plant in den Ruhestand zu gehen. Als symbolischen Altersruhesitz überreichten ihm Landrat Lothar Finzelberg, Jörg Rehbaum (SPD), Bürgermeister von Burg, und Sparkassenvorstand Norbert Dierkes einen Lehnstuhl aus Pappe, auch in Erinnerung an die bestehende Papierfabrik im Burger Gewerbegebiet. Zuvor hatten die Gäste des Empfangs mit dicken Filzstiften darauf unterschrieben.

Der Sinn des Stuhls wollte Böhmer nicht ganz in den Kopf. "Den kann ich ja gar nicht mit in den Garten nehmen. Wenn der nass wird, habe ich die Unterschriften am Hintern", sagte er kopfschüttelnd, aber verschmitzt lächelnd. "Außerdem komme ich da gar nicht mehr hoch."

Landrat Lothar Finzelberg nutzte seine Gelegenheit der Ansprache, um positive Nachrichten zu verkünden. Der Haushalt sei zu 99 Prozent vom Landesverwaltungsamt freigegeben. "Damit wird auch der Weg frei für die Senkung der Kreisumlage, obwohl mancher, auch in der Presse, unbegründete Zweifel an diesem Vorhaben säte", so Finzelberg. Auch bestehe Handlungsfähigkeit, Bauprojekte könnten fortgesetzt werden (siehe rechts).

Zudem haben sich im Kreis die Zahl der Arbeitsplätze sowie die Verdienstmöglichkeiten weiter verbessert. Die Arbeitslosenquote sei die zweitniedrigste in Sachsen-Anhalt.

Jörg Rehbaum erinnerte an die Burger Soldaten, die an verschiedenen Auslandseinsätzen beteiligt sind, zum Beispiel in Afghanistan. Zugleich werde 2011 durch die immer kleiner werdenden Handlungsspielräume der Kommunen ein schwieriges Jahr für Burg. Es seien nur noch Pflichtaufgaben realisierbar. Aber: "Ich bin der Ansicht, dass man das Engagement der Einwohner der Stadt zu jeder Zeit fördern muss. Nur eine Gemeinde, die alle Bereiche der Daseinsfürsorge ausreichend unterstützt, ist und bleibt eine lebenswerte Gemeinde."

Die kulturelle Umrahmung des Abends übernahmen die Kreismusikschule und die Gruppe Querbeat sowie Dominik Patté vom Kabarett Cat-stairs.