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Militärattaché der Botschaft überbrachte überraschend eine Dankesurkunde / Freundeskreis will Beitrag zur Zusammenarbeit leisten Südkoreaner vom Andenken an Clausewitz sehr angetan

Von Bernd Körner 12.02.2014, 01:19

Burg l Die Burger Clausewitz-Erinnerungsstätte hatte erneut Besuch von der südkoreanischen Armee. Sehr überraschend, aber leider nur kurz, meinte Kustos Klaus Möbius im Nachhinein. Im Rahmen einer Reise von Hannover nach Berlin machte in der vorigen Woche Oberstleutnant Lee Kyung-Min für eine Stunde Station in der Ihlestadt.

Er ist der Militärattaché seiner Botschaft in Berlin und hatte den Auftrag bekommen, nochmals Dank zu sagen für den Besuch von Oberst Kim Seok-Koo Anfang Dezember des vorigen Jahres (Volksstimme berichtete). Zur Erinnerung an die Visite überreichte der Südkoreaner dem Kustos eine Dankestafel. Auf ihr ist vermerkt, dass das Institut für Militärgeschichte des fernöstlichen Landes über den informativen Aufenthalt in der Erinnerungsstätte "Carl von Clausewitz" sehr erfreut gewesen sei. Lee Kyung-Min, der im Dezember den Oberst nach Burg begleitet hatte, betonte nochmals, dass Kim Seok-Koo sehr angetan war, wie die Geburtsstadt des preußischen Militärreformers das Andenken an ihn bewahrt. Auf der Tafel heißt es als Resümee wörtlich: "Mit Hoffnung auf eine bessere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Südkorea über die Kriegsphilosophie von Clausewitz verleiht das Institut Ihnen diese Dankesurkunde."

Verblüffung herrschte vor zwei Monaten zum Beispiel bei den Südkoreanern, als sie in der Büchersammlung der Erinnerungsstätte eine Kurzfassung "Vom Krieg" in ihrer Heimatsprache entdeckten. "Vor zwei oder drei Jahren war bereits ein südkoreanischer Offizier bei uns zu Besuch und übergab das Buch. Er war Gast der hiesigen Clausewitz-Kaserne gewesen", erklärte Möbius. Das Originalwerk umfasst acht Bände, wird aber zumeist in Zusammenfassungen herausgebracht, hörten sie zur Ergänzung.

Der Freundeskreis "Carl von Clausewitz" werde, wenn von den Militärs gewünscht, "einen kleinen Beitrag zur erhofften Zusammenarbeit leisten", erklärte Möbius jetzt gegenüber der Volksstimme. Er selbst war im Dezember sehr beeindruckt, wie gründlich der Gast aus Korea über das Werk von Clausewitz Bescheid wusste und wie er versuchte zu erfahren, wie Burg und die weite Region die Wiedervereinigung Deutschlands erlebt und bis heute die Zeit gemeistert hatte. Klaus Möbius: "Kim Seok-Koo macht keinen Hehl daraus, warum er ausführlich nachfragte. Bekanntlich ist sein Land so geteilt, wie es Deutschland vor über 20 Jahren war. Er wolle die Hoffnung nicht aufgeben, dass auch Korea wieder eins wird. Was ist aber nach einer Einheit zu tun? Mit der Frage beschäftigt sich der Oberst schon heute, ließ er wissen." Sein Besucher versicherte, dass der Kontakt zwischen seinem Institut und dem Burger Freundeskreis gehalten werden sollte. Sollte sich in Zukunft eine Gelegenheit ergeben, erneut in Burg Halt zu machen, so werde er das tun, hatte sich damals Oberst Kim Seok-Koo verabschiedet.