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Kampfmittelbeseitigung 4,5 Millionen Euro stehen für 315 Hektar bereit

Die Kampfmittelbeseitigung auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow wird
nach einer rund einjährigen Pause fortgesetzt. Dafür stehen rund 4,5
Millionen Euro zur Verfügung. Ende August 2014 soll die Beräumung in dem
ausgewählten Gebiet abgeschlossen sein.

Von Bettina Schütze 07.03.2014, 02:18

Dörnitz/Altengrabow l Auf 315 Hektar im nördlichen Bereich des Truppenübungsplatzgeländes sind derzeit zwei Firmen aus Celle und Brandenburg im Einsatz. "Aufgrund der guten Wetterlage konnten wir bisher durcharbeiten", so Leiter Volker Klingbeil von der Celler Firma. Die Firma, nicht zum ersten Mal zu diesem Zweck auf dem Truppenübungsplatz aktiv, arbeitet mit 41 Leuten auf 180 Hektar Fläche.

Seit Anfang Dezember wurden auf dem 180 Hektar-Teilstück 17,2 Tonnen Industrieschrott, 2500 Kilogramm Munitionsteile und 169 Stück Munition beräumt. Die gefundenen Stücke stammen aus dem 1. und 2. Weltkrieg, aus WGT-Zeiten (Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, von 1988 bis zur Auflösung 1994 war ihre offizielle Bezeichnung Westgruppe der Truppen, kurz WGT) sowie von der Bundeswehr. "Eine sowjetische Handgranate mussten wir vor Ort sprengen. Sie war nicht transportabel", erklärte Thomas Bagorski, Fachbauleiter der Firma IFA GbR aus Garbsen, der selbst Feuerwerker ist. Unfälle gab es bisher keine. Die Entsorgung des Industrieschrotts erfolgt über einen normalen Entsorger. Munitionsteile und Munition werden über das Technische Polizeiamt Sachsen/Anhalt in Hottendorf entsorgt.

Sicherheit und Ausbildung stehen an oberster Stelle

Ob Granate oder Schrott, jedes Teil muss genauso vorsichtig angegangen werden, wissen die Truppführer Bodo Lemke und Lars Fischer, die für die Celler Firma auf dem Truppenübungsplatz arbeiten. Hufeisen jeder Größe aus der Kaiserzeit, die im Rahmen der Beräumungsarbeiten gefunden werden, dienen als "Glücksbringer".

Das Beräumungsgebiet ist in 50 mal 50 Meter große Felder unterteilt. Zum Einsatz kommt mit der Sensys SBL 10 das derzeit modernste Sondengerät. "Es schlägt aber nur bei Eisenteilen an", erklärt Bodo Lemke, der schon viele Jahre dabei ist und dabei rund 20 000 Tonnen Schrott/Munition identifiziert hat. Jedes einzelne Fundteil wird dokumentiert.

Mit dem Spaten kann auf einer Tiefe bis 40 Zentimeter gebuddelt werden. Bei Fundteilen, die bis zu 2,50 Meter tief liegen, kommen mit Panzerglas ausgestattete Bagger zum Einsatz.

Die Sicherheit steht für die Arbeiter an höchster Stelle. Deshalb sei es auch so wichtig, dass man stets auf dem aktuellen und damit auch höchsten Ausbildungsstand hinsichtlich der Sondiertechnik stehe. Lars Fischer: "Es werden bei nicht eindeutigen oder unbekannten Fundstücken immer zwei Meinungen eingeholt."

"Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, dann ist der gesamte Nordbereich des Truppenübungsplatzes Altengrabow beräumt, so Stabsfeldwebel Wolfgang Völker.