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Informationsveranstaltung in Zeppernick zur Flurneuordnung Kritik am geplanten Rückbau alter Alleen zwischen den Orten

Von Stephen Zechendorf 25.03.2014, 02:17

Zeppernick/Brietzke l Gut 50 Gäste kamen am vergangenen Donnerstag zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Flurneuordnung in Brietzke. Der Möckeraner Stadtbürgermeister Frank von Holly informierte über das grundsätzliche Prinzip des Verfahrens, welches unklare Grundstücksfragen beantworten und wirtschaftlicheres Arbeiten für Landwirte ermöglichen soll. Derzeit ist ein Gebiet von etwa 2600 Hektar im Gespräch. Das Maßnahmenpaket soll drei Millionen Euro teuer sein.

Das Land könne unwillige Landbesitzer auch zwingen, sich an dem Flurneuordnungsverfahren zu beteiligen, Ziel sei aber eine friedliche Einigung, so Frank von Holly. Als Konsequenz könnte das bedeuten, dass ein Grundstück nicht einbezogen wird, aber nachher auch nicht mehr erschlossen ist. Von Holly mahnte angesichts der angespannten Stimmung zwischen Windparkgegnern und -befürwortern wiederholt zu einem respektvollen Umgang miteinander.

Eingeladen hatte die Bürgerinitiative (BI) "Unsere schöne Heimat", die in dem Flurbereinigungsverfahren auch eine Maßnahme sieht, die dem geplanten Windenergiegebiet in die Hände spielt. Das Land Sachsen-Anhalt hatte dem Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung empfohlen, das Verfahren zu beschleunigen und die Interessen einer Nutzung für Windkraft zu berücksichtigen.

Kritik übt die BI daran, dass die Planer des vorgesehenen Flurneuordnungsverfahren zwei alte Apfel- und Akazienalleen zwischen den Feldern zurückgebauen wollen. Gerade aber an der so genannten Apfelallee hatte die Bürgerinitiative erst vor Kurzem über 30 alte Apfelsorten neu gepflanzt.

Bartholomäus kritisierte auch, dass es Landbesitzer gibt, die nicht zulassen, dass neue Milan-Nisthilfen dort aufgebaut werden, wo Unbekannte drei Nester zerstört hatten. Diese Nester hätten ein Ausschlusskriterium für Windkraft bedeutet.

Die Bürgerinitiative spricht sich nicht generell gegen Windenergie aus, befürwortet aber eine Energiewende, die besser die Grundlast absichert und andere Energieformen (außer Atomkraft) mit einschließt. Gegen einen unkontrollierten Wildwuchs von Windkraftanlagen will man sich wehren.

Im Rahmen der Veranstaltung konnte die Bürgerinitiative ihre neu entworfenen T-Shirts gegen das Windgebiet sowie weitere gelbe Holzkreuze an Interessierte abgeben. Mit den Kreuzen wird gegen das Windgebiet vor der Haustür demonstriert.