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Risse am reformierten Pfarrhaus könnten Auswirkungen des Elbe-Hochwassers von 2013 sein Vor Dachsanierung: Baugrund rund um St. Petri wird untersucht

Von Steffen Reichel 04.04.2014, 03:23

Burg l Bis in sechs Meter Tiefe getrieben wurden gestern mehrere Bohrungen rund um die Burger Petri-Kirche. Dabei handelt es sich um Baugrunduntersuchungen im Vorfeld der voraussichtlich im Mai beginnenden Sanierung des Kirchendachs.

Die Mitglieder des Bauausschusses der Kirchengemeinde und der Magdeburger Bauingenieur Heinz Tietke, der auf Kirchensanierungen spezialisiert ist, verfolgten gestern die Arbeiten, die zwei Mitarbeiter einer Magdeburger Firma ausführten. "Die entnommenen Bohrkerne werden untersucht und lassen Rückschlüsse auf die Beschaffenheit des Baugrundes zu", erklärt Bernhard Thüne-Schoenborn von der Kirchengemeinde.

Ein großer Riss ist seit Jahren im Feldstein-Mauerwerk rechts über dem Portal der etwa 800 Jahre alten Petri-Kirche sichtbar. Unter anderem dieser Mauerabschnitt trägt den bereits sanierten Turm. Neu sind zwei Risse im Putz des über 300 Jahre alten Pfarrhauses, das in unmittelbarer Nähe der Kirche steht. Thüne-Schoenborn vermutet, dass diese Risse möglicherweise in Zusammenhang mit dem Elbe-Hochwasser des letzten Jahres entstanden sind. Denn Hochwasser haben bekanntlich auch Auswirkungen auf das Grund- und Oberflächenwasser links und rechts des betroffenen Flusses."Aus dem Keller des Pfarrhauses haben wir schon die Ziegelsteine, die dort als Befestigung des Kellerbodens liegen, zum Trocknen herauf geholt", so Thüne-Schoenborn.

Die gesicherten Bohrkerne sollen jetzt darüber Auskunft geben, ob es eventuell unterirdische Ausspülungen gegeben hat, die möglicherweise die Standsicherheit des Pfarrhauses beeinträchtigen.

Sowohl Kirche als auch Pfarrhaus stehen von Alters her auf schwierigem Baugrund. Thüne-Schoenborn: "Der Straßenname ,Bruchstraße` weist auf den Ihlebruch hin, der wohl aufgeschüttet wurde. Doch schon in drei Metern Tiefe haben wir den feinsten Sand. Solange dieser Sand trocken ist, ist alles gut."

Die Baugrunduntersuchungen werden nun zeigen, ob die aufgetretenen Risse an Kirche und Pfarrhaus lediglich verpresst werden können oder ob der Einbau von Zugankern notwendig ist.

Letztes würde natürlich den aktuellen Kostenrahmen von 200 000 Euro sprengen, den die Kirchengemeinde für die Dachsanierung veranschlagt hat. Die Baugrunduntersuchung allein kostet schon etwa 2000 Euro.