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Verbesserungspotenzial gibt es beim Abfuhrrythmus / Knapp 34000 gelbe Tonnen im Kreis ausgeliefert / Lesermeinungen gefragt Prognose: Zum Jahresende 200 Tonnen mehr Müll erfasst als 2013

25.07.2014, 01:23

Burg/Genthin l Die gelbe Tonne ersetzt seit dem 7. Januar dieses Jahres den gelben Sack für Wertstoffabfälle im Jerichower Land. Mit den ersten Monaten ist die Abfallwirtschaftsgesellschaft Jerichower Land (AJL) zufrieden. "Sollte die eingesammelte Menge an Verpackungen aus Kunststoff genauso groß sein wie in den ersten sechs Monaten, werden rund 3470 Tonnen erfasst werden. Das sind 200 Tonnen mehr als im vergangenen Jahr", so Geschäftsführer Dr. Henning Gehm.

Gleichzeitig sei der Hausmüll in den ersten sechs Monaten um 300 Tonnen gegenüber dem gleichen Zeitraum 2013 gesunken. Insgesamt wurden bislang 32300 240-Liter-Tonnen und 1300 1100-Liter-Rollcontainer aufgestellt. "Die Qualität der eingesammelten Verpackungen aus Kunststoff ist nach wie vor sehr gut. Fehlwürfe werden kaum beobachtet", berichtet der AJL-Geschäftsführer. Von den 35000 Haushalten im Jerichower Land haben lediglich 15 keine gelbe Tonne haben wollen, einerseits aus Platzgründen andererseits weil gerade ältere alleinstehende Bürger diese großen Gefäße nicht bewegen können. "An diesen Zahlen sieht man, dass die Einführung der gelben Tonnen von den Bürgern sehr gut angenommen wurde", fasst Gehm zusammen.

Diebstahl von Tonnen auf einen Bruchteil gesunken

Verbesserungspotenzial gibt es laut AJL-Geschäftsführer hinsichtlich des vierwöchigen Abfuhrrythmusses. "An diesem Rhythmus kann bis zum Ablauf des derzeitigen Vertrages bis Ende 2016 nichts geändert werden", erklärt Gehm. Nachfragen diesbezüglich leite die AJL an den Landkreis weiter, der diese als Grundlage für die nächste Abstimmung mit den dualen Systemen verwendet, um den Rhythmus auf einen dreiwöchentlichen zu reduzieren, so der Geschäftsführer. Um mögliche Entsorgungsengpässe bei den Bürgern zu vermeiden, wird die Gesellschaft weiterhin gelbe oder andersfarbige transparente Säcke, die neben den Gefäßen liegen, mitnehmen.

Vor einigen Wochen wurde im Genthiner Raum der Diebstahl einer Tonne gemeldet. Die AJL wollte eine Ersatztonne liefern und stellte 49 Euro in Rechnung. Das sah der Bürger nicht ein, der sich an das Duale System Deutschland wand, die ihm eine Gratis-Lieferung der Tonne zusagte. "Grundsätzlich ist es zwar richtig, dass die Gefäße den Bürgern kostenfrei zur Verfügung zu stellen sind, dies bezieht sich jedoch auf die Erstgestellung sowie auf die Fälle bei denen das Entsorgungsunternehmen beim Entleeren das Gefäß beschädigt. Bei Diebstahl oder Brandstiftung greift die Versicherung des Bürgers", erklärt Gehm. Seit Einführung der Kostenbeteiligung der Bürger sei die Anzahl der angeblich verschwundenen Müllgefäße auf einen Bruchteil gesunken, so der Geschäftsführer. Das bestätigt auch Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch. "Das kommt schon mal vor, dass gelbe Tonnen gestohlen werden, aber meistens sind das Scherzbolde oder Leute, die nach einer Fete etwas angetrunken die Tonnen von einem Grundstück auf das nächste ziehen. Die Anzeigen in diesem Bereich sind verschwindend gering." Vorher wurde häufiger versucht, über das Bereitstellen einer zweiten Restmülltonne beispielsweise, Gebühren zu sparen.

Im konkreten Fall im Genthiner Raum kündigt Gehm eine Vor-Ort-Kontrolle an, "um Klarheit zu schaffen, ob nicht eventuell der Nachbar das Gefäß entwendet hat", erklärt der AJL-Geschäftsführer.